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Do
03.04.
Galerie am Platz

Thierry Perriard Beaver’s Paradise

30.03.2025 – 26.04.2025

Termine

Info

Adresse
Obergass 23
8193 Eglisau

Links / Weitere Infos

vivaeglisau.ch

Malerei

Der Künstler ist am 9. April von 13 bis 16 Uhr anwesend.

Thierry Perriard wurde 1978 in der Nähe von Zürich geboren und wuchs auf dem Land auf. Die Natur war sein bevorzugtes Tummelfeld. Er war von klein auf von den Wäldern, die ihn umgaben, fasziniert. Zum einen, weil sie Verstecke bieten, zum anderen, weil sie auch etwas Unheimliches in sich bergen. Als Kind entdeckte er immer wieder neue Ecken und Refugien und machte sich einen Sport daraus, möglichst unbetretenes Gelände zu erkunden. Schon in dieser Zeit gehörten Zeichnen und Malen zu seinen Freizeitbeschäftigungen.

Im Alter von 17 Jahren wurde ihm bewusst, dass er sich künstlerisch ausdrücken will und kann. Er begann mit filmischen und zeichnerischen Mitteln. Während des Studiums an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) kristallisierte sich heraus, dass ihm die Malerei ihrer Direktheit wegen nahe ist. Später kam der Holzschnitt als Medium dazu – wohl auch wegen der Unmittelbarkeit, welche diese Technik evoziert. Selbst im urbanen Raum zieht es ihn immer wieder ins Freie, um «sur le motif» zu malen. Dies war sowohl während des Austauschstipendiums im Jahr 2004 in Marseille an der École supérieure d’art et de design Marseille-Méditerranée (ESADMM) der Fall, wie auch anlässlich des Atelierstipendiums in Genua 2016.

In den letzten Jahren entwickelten sich seine Malerei und Drucke weg vom Gegenständlichen in Richtung Abstraktion. Dabei misst er der «Malerei an sich» einen grösseren Stellenwert bei. Zu seinen bevorzugten Maler:innen gehören Tintoretto, Caspar Wolf, Paul Cézanne, Per Kirkeby, David Hockney, Gérard Traquandi und Etel Adnan.

 

 

Thierry Perriard: «An der Malerei, meist in Öl, fasziniert mich ihre Unmittelbarkeit und der Fakt, dass mit jeder Geste eine Entscheidung getroffen wird. Im Gegensatz zum Holzschnitt, der je nach Zeitpunkt innerhalb des Prozesses eine ausführend-handwerkliche Arbeitsweise fordert, verlangt die Malerei stetige Reflexion. Sie nimmt mich stärker in Beschlag und fordert mich mehr heraus. Diese Reibung schätze ich, denn sie zwingt mich dazu stets wachsam zu sein, um das Bild in die gewollte Richtung zu lenken. Das Wissen um diese ist intuitiv und wird durch Distanznahme ständig hinterfragt. Als Ausgangslage meiner Arbeiten dienen häufig Skizzen in Kohle oder Aquarell. Die dominierenden Sujets in meiner Arbeit sind Wälder, unbeachtete Naturstücke, Blumen und unscheinbare grüneFlecken.

Das Interesse an der Malerei und ihren Möglichkeiten treibt mich in Richtung Abstraktion. Wieviel Abbild ist nötig? Wann wird ein Farbfleck zu einem Baumblatt, ein Tupfen Farbe zu einer Blüte? Inhaltlich dreht sich mein Werk um Vergänglichkeit, um das Verhältnis des Menschen zur Natur und seinen Blick darauf. Ich wünsche mir, dass durch meine Arbeiten die Betrachter einen anderen, im besten Fall geschärften Blick auf ihre Umgebung erhalten und so ihre Umgebung differenzierter wahrnehmen.»