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Sa
29.11.
Stadthalle Singen

Eine Tat ohne Zeugen Schauspiel «Sie sagt. Er sagt.» von Ferdinand von Schirach

Samstag, 29.11.2025 19:30 Uhr

Termine

Samstag, 29.11.2025 in Kalender eintragen
19:30 Uhr – 22:00 Uhr

Info

Adresse
Hohgarten 4
78224 Singen

Links / Weitere Infos

stadthalle-singen.de

Jahrelang hatten sie eine heimliche Affäre – jetzt sitzen sie sich im Gericht gegenüber. Es steht Aussage gegen Aussage. Wer sagt die Wahrheit? Und wie wird das Gericht entscheiden? Mit seinem neuen packenden Justizdrama «Sie sagt. Er sagt.» am Samstag, 29. November um 19.30 Uhr in der Stadthalle Singen stellt Ferdinand von Schirach nach «Terror» und «Gott» erneut ein komplexes Thema zur Diskussion.

TV-Moderatorin Katharina Schlüter sagt, dass Christian Thiede die Liebe ihres Lebens war. Sie sagt, dass sie die Trennung nach vier Jahren Affäre gemeinsam beschlossen haben. Sie sagt, dass sie am 14. August bei dem zufälligen Wiedersehen in seine Wohnung gingen. Sie sagt, dass sie sich küssten und ins Schlafzimmer gingen, wo sie schliesslich, trotz ihrer wiederholten Bitte aufzuhören, vergewaltigt wurde. Drei Tage später zeigte sie Herrn Thiede an.

Er sagt, dass auch für ihn Katharina die Liebe seines Lebens war. Er sagt, dass die Trennung kein gemeinsamer Entschluss war, sondern dass er die Beziehung beendet hat. Er sagt, dass sie sich bei dem zufälligen Treffen in seiner Wohnung küssten. Er sagt, dass sie nicht ins Schlafzimmer gingen, sondern auf dem Sofa blieben. Er sagt, dass sie zu keinem Zeitpunkt klar und deutlich NEIN zu irgendeiner Handlung gesagt hat. Er sagt, dass er sie nicht vergewaltigt hat.

Seit den Enthüllungen über Vergewaltigungsopfer im Rahmen der MeToo-Bewegung hat kaum ein anderes Verbrechen weltweit eine ähnlich emotionale Reaktion hervorgerufen wie die sexuelle Nötigung. Das Drama «Sie sagt. Er sagt.» des ehemaligen Strafverteidigers und internationalen Bestsellerautors Ferdinand von Schirachs wurde 2024 im TV ausgestrahlt, bevor die Uraufführung auf der Bühne stattfand. Oliver Berben, der Produzent des Films, erklärte: «Ich wollte diesen Film machen, weil es in unserer Gesellschaft unzählige Fälle und Themen gibt, die vor einem Gericht eben nicht eindeutig und endgültig zu klären sind, für die Betroffenen aber durchaus Leben zerstörend sein können. Wir wünschen uns zwar Erlösung durch ein Gericht, doch die gibt es eben nicht immer.» Wird das Urteil, weil es keine Zeugen gibt und Aussage gegen Aussage steht, dem Grundsatz «In dubio pro reo» – im Zweifel für den Angeklagten – folgen? Oder wird Christian zu Unrecht beschuldigt?
Das Schauspiel zeigt auf, wie ungeheuer kompliziert es sein kann, das Richtige zu tun.

«Ein Stück, das mit harten Fakten über eine Problematik informiert und diese in eine bis zur letzten Minute spannende Handlung mit überraschendem Schluss übersetzt», schrieb die Stuttgarter Zeitung.