ÖV-Kundinnen und ÖV-Kunden konnten in den letzten Wochen feststellen, dass Züge und Busse wieder etwas besser ausgelastet sind. Gemäss dem Quartalsreporting von LITRA hat die Nachfrage im Personenverkehr im Vergleich zum Vorquartal leicht zugelegt, doch sind die aktuellen Auslastungszahlen immer noch deutlich unter dem Vor-Krisen-Niveau und stagnieren vor allem seit einigen Wochen wieder, heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons Schaffhausen. Die ÖV-Branche rechnet deshalb im Jahr 2021 wieder mit deutlichen Ertragseinbussen. Bund und Kantone, als Besteller des Regionalen Personenverkehrs (RPV), werden deshalb auch im Jahr 2021 die Transportunternehmen mit einer ausserordentlichen Defizitdeckung unterstützen müssen. Die Transportunternehmen werden sich im Rahmen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit an den Kosten beteiligen. Auch für den Ortsverkehr und den Touristischen Verkehr hat das Parlament am vergangenen Dienstag in der Wintersession die Unterstützungsleistungen für das Jahr 2021 verlänger, heisste es weiter in der Mitteilung.
Trotz der hohen Ertragseinbussen durch die Covid-21-Pandemie kann das Angebot im Öffentlichen Regionalverkehr auch nächstes Jahr weitgehend aufrechterhalten werden. Das ist wichtig, denn der ÖV soll attraktiv bleiben, auch um die Herausforderungen einer klimaneutralen Mobilität zu meistern. Als Massentransportmittel ist der ÖV Teil der Lösung unserer grossen Herausforderungen. Das Bedürfnis nach einer klimaschonenden, entspannten und sicheren Fortbewegung wächst. Der hervorragend ausgebaute Öffentliche Verkehr in der Schweiz bietet uns von früh bis spät eine klimagerechtere Alternative zum Auto, erklärten die Verantwortlichen. Im Kanton Schaffhausen ist jede Ortschaft mindestens im Stundentakt erschlossen. Zu Hauptverkehrszeiten zumeist jede halbe Stunde, in Stadt und Agglomeration gar alle 10 bis 15 Minuten. Die Haltestellen sind nah und meist innert weniger Minuten zu Fuss oder mit dem Velo erreichbar. Für die Umweltbilanz des Verkehrs ist letztlich entscheidend, dass wir energieeffiziente und flächenschonende Verkehrsmittel nutzen. Mit dem ÖV lässt sich die individuelle Mobilität bereits heute effizient und flexibel gestalten.
Das bewährte ÖV-Angebot im Kanton Schaffhausen bleibt weitgehend unverändert. Der auf zwei Jahre befristete Probebetrieb des RE-Kurses um 21:37 Uhr von Zürich nach Schaffhausen kann aufgrund der tiefen Fahrgastzahlen nicht in das Fernverkehrsangebot der SBB überführt werden und wird deshalb ab Fahrplanwechsel nicht mehr verkehren. Zudem wird auf der Linie 28 nach Guntmadingen aufgrund der sehr tiefen Fahrgastzahlen an Sonn- und Feiertagen anstelle des Kursbusses neu ein Ruftaxi zu den bisherigen Verkehrszeiten angeboten. Auf der Linie 25 der VBSH wird morgens ein weiteres Kurspaar von Dörflingen bis nach Ramsen verlängert und in den Nächten von Freitag auf Samstag und Samstag auf Sonntag fährt der letzte Nachtbus auch die Gemeinde Hemishofen an (Ankunft Hemishofen, Dorf um 2:42 Uhr).
Die Qualität der Leistungen der DB Regio haben in den vergangenen Jahren regelmässig zu berechtigten Reklamationen geführt. Es kommt leider häufig zu Zugsausfällen und Verspätungen, was für die Fahrgäste nicht akzeptabel ist. Ursachen sind neben technischen Problemen und äusseren Einflüssen vermehrt krankheitsbedingte Ausfälle von Lokführern. Aufgrund der mangelhaften Qualität hat sich das Verkehrsministerium Baden-Württemberg entschieden, den Vertrag mit der DB Regio aufzulösen und die Strecke neu auszuschreiben. Momentan läuft in Baden-Württemberg der Vergabeprozess und bereits per Dezember 2022 soll der siegreiche Betreiber die Strecke übernehmen, so die Verantwortlichen.