In den letzten Monaten wurde «i de Ängi», zwischen Neuhausen am Rheinfall und Beringen, ein Trocken- und Feuchtgebiet geschaffen. In dieser Zeit wurde Humus abgetragen, eine grosse Mulde modelliert und die idealen Voraussetzungen für Mager-und Trockenwiesen geschaffen. «Mit diesem Projekt konnten wir der Natur einen Ausgleich zu den anderen Bauprojekten wie dem Tunnel und dem Kreisel schaffen», erklärte Martin Kessler, Baudirektor und Regierungsrat (FDP). Wertvolle Lebensräume für die unterschiedlichsten Lebewesen zu ermöglichen, das war das Ziel des Projektes. In Zusammenarbeit mit der Schraff und Müller GmbH aus Beringen konnte es umgesetzt werden. Dabei achteten die Verantwortlichen besonders darauf, dass die Materialien, welche sie verwendeten, wiederverwertbar sind. So wurde beispielsweise der abgetragene Humus für Gartenarbeiten weiterverwertet. «Wir achteten besonders darauf, dass die Materialien nährstoffarm sind», so die Ressortleiterin Petra Bachmann. «Für eine Magerwiese sowie für die Umgebung sind dies die idealen Voraussetzungen, um Lebewesen und seltenen Pflanzen einen Ort zu schenken, an welchem sie sich zurückziehen und wohlfühlen können.»
Geschichtliche Hintergründe
Der Gletscher, der einst die Klus in der Ängi geformt hat, hinterliess, als er sich zurückzog, ein Feuchtgebiet. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Bahnlinie (DB) gebaut und das Feuchtgebiet trockengelegt. Im 20. Jahrhundert dann wurde ein sogenannter «Eisweiher» angelegt, der zur Eisgewinnung und Eislagerung für den Getränkehändel dienen sollte und später zugeschüttet wurde. Neben dem «Eisweiher» gruben die Projektverantwortlichen in diesem Jahr zusätzlich einen kleinen See aus, alias die grösste Badewanne der Umgebung, wie Stefan Bührer erklärte. Dieser Weiher soll nebst dem «Eisweiher» durch eine Wasserquelle künstlich bewässert werden, aber auch immer wieder austrocknen. «Es ist wichtig, dass wir Biotope in der Umgebung fördern und gestalten», erzählt Andreas Keel, Geobotaniker. «So können wir die Biodiversität von seltenen Tieren und Pflanzen auch in der Region unterstützen».