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Gesellschaft
14.03.2022

Augenblicke einfangen

Roland Meyer investiert viel Zeit und Aufwand in die Fotografie und reiste in den vergangenen Jahren in viele Ortschaften, um Neues zu sehen.
Roland Meyer investiert viel Zeit und Aufwand in die Fotografie und reiste in den vergangenen Jahren in viele Ortschaften, um Neues zu sehen. Bild: zVg.
Der langjährige Hobbyfotograf Roland Meyer konnte durch seine vielen Reisen schon so einiges mit seiner Analogkamera festhalten. Von der Installation bis zu seiner Dunkelkammer erzählt er, wie er zu seiner Leidenschaft gekommen ist.

Von unzähligen Kameras, Stativen bis zu einem kleinen Fotostudio im eigenen Keller – Mit seiner Ausrüstung fotografiert Roland Meyer seit 1975 in seiner Freizeit alles, was ihn fasziniert und inspiriert. «Als ich meine Lehre als Maler absolviert hatte, machte ich anschliessend die Meisterprüfung in Rapperswil am Zürichsee. Während dieser Zeit sah ich immer einen Schriftenmaler, welcher die Leidenschaft zum Fotografieren hatte und uns seine Werke zeigte», erklärt der gelernte Maler. «Dazumal hatte ich noch keine Kenntnisse im Bereich der Fotografie, das Einzige war eine kleine unscheinbare Kamera, mit welcher ich ab und zu ein paar Fotos machte.» Die Bilder und Diashows, welche der Schriftenmaler Roland Meyer und seinen Klassenkameradinnen und Klassenkameraden zeigte, waren für den heutigen Hobbyfotograf der Ursprung zu seiner Leidenschaft, der Fotografie.

«Es gab ein Foto, auf welchem ein alter Zug aus dem Nebel herausfuhr, dies hat mich so beeindruckt, dass ich mich kurze Zeit später dazu entschieden habe, die alte Fotoausrüstung des Schriftenmalers abzukaufen, um meine eigenen Bilder zu machen», so der langjährige Hobbyfotograf weiter. «Ich habe mich immer weiterentwickelt, aktuell probiere ich Whiskeyflaschen im gefrorenen Eis sowie Steine und Schwemmholz zu fotografieren.» Mit einer Pocketkamera hat alles begonnen – heute fotografiert Roland Meyer nur noch analog. «Ich habe mit dem Format Kleinbild damals angefangen zu fotografieren, später wechselte ich dann zum Mittel- und Grossformat, da ich etwas Neues ausprobieren wollte, um mich in dem Themenbereich Analogfotografie weiterzuentwickeln», ergänzt der Hobbyfotograf.

Langjähriges Mitglied

Seit über 40 Jahren ist Roland Meyer im Fotoklub Schaffhausen aktiv und erlebte mit den Mitgliedern schon so einige interessante Momente. Immer wieder treffen sich die Mitglieder des Fotoklubs Schaffhausen, um sich gegenseitig auszutauschen oder auch gemeinsame und neue Ideen miteinander zu verwirklichen. «Ich habe schon viel mit den Mitgliedern des Fotoklubs erlebt, jede Person bringt ihre eigenen Vorstellungen und Ideen mit ein», fügt der Schaffhauser weiter hinzu. «Was ich in den letzten Jahren besonders erkannt habe, ist, dass ein simples und einfaches Bild oftmals viel mehr aussagt als ein Foto mit unzähligen Effekten und Zusätzen.» Mit der Zeit lernte Roland Meyer, wie er mit der Kamera am besten umgehen kann, um ein möglichst gutes Resultat zu erhalten. «Die analoge Fotografie ist ein Prozess. Von der Installation der Geräte bis zum Entwickeln in der Dunkelkammer sind viele Faktoren voneinander abhängig, damit schlussendlich ein Bild in voller Pracht aufgehängt werden kann», so der Schaffhauser.

Leidenschaft zum Alten

«Alte Gebäude, Autos oder Brücken fotografiere ich besonders gerne, da diese eine Geschichte und eine Vergangenheit haben.», erklärt der Fotograf begeistert weiter. «Wenn ich in einer alten Kathedrale oder Kirche stehe, ist es für mich immer völlig unvorstellbar, wie die Menschen vor Tausenden von Jahren ein solches Gebäude aus eigener Kraft erbauen konnten.» Nicht nur alte Gebäude, sondern auch sogenannte «lost Places» sind für den Schaffhauser umso interessanter zu entdecken. «Ich suche oft im Internet nach Orten, welche genau dieses Verlassene und Mystische verkörpern. Verlassene Industriegebäude eignen sich besonders gut dazu», erklärt Roland Meyer weiter. «Dabei spielt das Optische auch immer eine bedeutende Rolle, die Anordnung, wie beispielsweise ein Standbild gestaltet wird, macht vieles aus, dieses Wissen habe ich mir in den vergangenen Jahren aneignen können.»

 

Mit dem Auto unterwegs

In den letzten 40 Jahren hat der Hobbyfotograf schon so einiges von der Welt gesehen und konnte unzählige Momente mit seiner Analogkamera festhalten. «In diesen 40 Jahren reiste ich mit meiner Frau in die unterschiedlichsten Länder, um einerseits die verschiedenen Kulturen, aber auch neue Orte, Gebäude und Menschen kennenzulernen», erzählt Roland Meyer. «Wir verreisen so gut es geht immer mit unserem Auto, da ich viel mehr von den Landschaften und Orten sehen kann, als wenn ich in einem Flugzeug sitzen würde.» In Griechenland, Albanien, Frankreich, Spanien, Deutschland oder auch in unserem südlichen Nachbarland Italien war der Fotograf schon unterwegs und fotografierte alles, was ihm in die Quere kam. Auf die Frage, wie sich der Schaffhauser auf eine solche Reise vorbereitet, antwortet er: «Grundsätzlich schaue ich immer im Vorhinein im Internet nach, wo es beispielsweise interessante Gebäude oder Brücken geben könnte. Früher war das etwas schwieriger, da es noch kein Internet gab. Ich schaute immer in Reiseführern nach interessanten Orten, diese zeigten immer nur das Schöne an einer Ortschaft, ich jedoch suchte genau das Gegenteil.» Zerfallene Gebäude, kaputte Autos oder ein vermodertes Schiffswrack am Ufer eines verlassenen und trüben Sees gehören für den Fotografen zu den spannendsten Motiven.

Roland Meyer investiert viel Zeit und Aufwand in die Fotografie und reiste in den vergangenen Jahren in viele Ortschaften, um Neues zu sehen. Bild: zVg.
Von der Dunkelkammer bis zu einem eigenen kleinen Fotostudio besitzt der Hobbyfotograf so einiges an Material. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
Salome Zulauf, Schaffhausen24