Der Umweltschutz ist nicht erst seit Beginn der Klimastreik-Bewegung, initiiert durch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, ein omnipräsentes Thema. Auf Schweizer Ebene hat der Bundesrat im Januar 2021 die langfristige Klimastrategie der Schweiz verabschiedet. Grundlage dafür ist das Netto-Null-Ziel bis 2050.
Die kantonale Vorlage über die Teilrevision des Baugesetzes, welche am 15. Mai zur Abstimmung kommt, sieht die Schaffung eines Energie- und Klimafonds vor. Der Fonds soll die Massnahmen der Klimastrategie mitfinanzieren. Der Kantonsrat hat indes mit 39 zu 15 Stimmen beschlossen, die Summe von 15 Millionen Franken aus finanzpolitischen Reserven als Ersteinlage in den Fonds fliessen zu lassen. Sobald diese Gelder aufgebraucht seien, wären jährliche Einlagen vorgesehen. Der Kantonsrat solle Jahr für Jahr die Höhe der Gelder bestimmen.
Jeder Fonds benötigt eine gesetzliche Grundlage. Der Energie- und Klimafonds soll im Baugesetz integriert werden. Das letzte Wort zur Schaffung dieses Energie- und Klimafonds haben die Stimmberechtigten, die am 15. Mai für die kantonale Abstimmung «Teilrevision des Baugesetzes» an die Urne gehen.
Was Befürworter und Gegner sagen
Die Befürworter der Vorlage unterstützen die Schaffung des Energie- und Klimafonds insbesondere darum, weil die Klimaveränderungen im Kanton Schaffhausen bereits sichtbar und Investitionen entsprechend notwendig seien. Des Weiteren sei die Schaffung dieses Fonds, nach der Kenntnisnahme der Klimastrategie durch den Kanton im 2021, eine logische Konsequenz.
Gegensprecher zweifeln indes die Klimaszenarien der Wirtschaft teilweise an und sind der Meinung, dass der Kanton Schaffhausen keinen Einfluss auf das Klima und den Klimawandel habe. Eine weitere Diskrepanz ist die jeweils durch den Kantonsrat definierte Höhe der jährlichen Einlagen. In finanziell guten Jahren könnte die Einlage höher ausfallen, bei angespannter Lage könnte der Betrag nach unten korrigiert werden oder auch ganz ausfallen. Hier sieht die Opposition eine Einschränkung der demokratisch finanzpolitischen Steuerung.