Das neue Spielangebot Special Curling richtet sich an Kinder (ab sieben Jahren), Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Beeinträchtigung, die die Sportart Curling kennenlernen wollen. Jeweils an einem Montag steht die Tür zum Curlingeis von 18 bis 19.30 Uhr offen, wie der Verein in einer Mitteilung schreibt.
Frühzeitig angemeldet war Suryansh, der mit seinem Vater und seinem jüngeren Bruder rechtzeitig und mit grossen Erwartungen erschienen ist. Sehr schade, dass trotz weitverbreiteten Einladungen keine weiteren Personen diesen Anlass nutzten, selbst zu erfahren wie ideal auch das Curlingspielen für sie sein kann. Suryansh selbst fand sich relativ schnell auf dem Eis zurecht und meinte «es gefällt mir wirklich». Sein Vater umschrieb die Motivation, diesen Curlingeinstieg zu versuchen, «mein Sohn hat Probleme mit der Feinmotorik und ich will, dass er die wenigen Gelegenheiten etwas auszuprobieren auch nutzt. Und wenn es im gefällt, dann kann er Interesse entwickeln». Lena Thoma von Special Olympics Switzerland, liess es sich nicht nehmen, an diesem ersten Anlass in Schaffhausen selbst vor Ort zu sein. Als verantwortliche Koordinatorin für inklusiven Sport in der Ostschweiz betonte sie, «dieses reguläre Angebot soll die Inklusion unterstützen, Menschen mit einer Beeinträchtigung gleichwertig im Sportclub zu integrieren». Sie wies auch auf die Schwierigkeiten hin, diesen Personenkreis zu erreichen und zu zeigen, dass Curling für sie geeignet ist. Kurt Hartmeier aus St. Gallen, Initiant und Förderer von SPECIAL CURLING in der Schweiz und Kontaktperson bei SwissCurling, blickt auf eine bereits mehrjährige Erfahrung zurück. Er sagt denn auch «Es gibt eigentlich keine besonderen Herausforderungen. Man überschätzt diese vielfach» und ergänzt «wie bei allen Menschen ist mehr oder weniger Talent vorhanden. Auch bei Menschen mit einer geistigen Behinderung ist dies nicht anders.» Kurt Hartmeier blickt bereits weit voraus und setzt ein Ziel auf 2029, dann soll Curling an den World Wintergames von Special Olympics als Demosport im Programm stehen. Aber bis dahin ist der Weg noch weit.
Der Sport kam nicht zu kurz
Die Schaffhauser Helferinnen und Helfer engagierten sich mit grossem Enthusiasmus auf und neben dem Eis. Ein tolles Zeichen setzten die drei Juniorinnen, die ihren Trainer überzeugen konnten, anstatt zu trainieren die Betreuung der Teilnehmenden zu unterstützen. Sich auf dem Eis richtig und sicher zu bewegen stand im Vordergrund. Helme sind für die Menschen mit einer Beeinträchtigung dabei Pflicht. Übungen mit Stein und Besen, aber auch Versuche mit einer glatten Sohle zu sliden oder auch nur aus dem Stand den Stein über die Eisfläche gleiten zu lassen, bildeten die Grundlage dieses Schnupperabends. Das Short Game, die Steine von der Hog Line in den näheren Zielkreis zu platzieren, liess die drei Teilnehmer richtig aufblühen. Ja sie entwickelten Ehrgeiz und freuten sich, wenn gut positionierte Steine aus dem Haus bugsiert werden konnten oder die Steine gar auf dem Zielpunkt in der Mitte des Hauses als Best Stone zu liegen kamen. Beim Zusammensitzen im Curlerrestaurant wurde bereits über die kommenden Montag-Abende gesprochen. Der 13-jährige Suryansh will in jedem Fall wieder kommen und wünscht sich sehr, dass weitere Personen mit oder auch ohne Beeinträchtigung den Weg in die Curlinghalle finden werden. Besonders freuen würde er sich, wenn Jugendliche in seinem Alter kommen. Sein Anliegen kann Werner Stähli als Initiant von Special Curling in Schaffhausen nur unterstützen.
Die weiteren Special Curling Abende dieses Jahres finden am 05. + 12. + 19. Dezember statt. Jeweils von 18 bis 19.30 Uhr. Anmeldung ist erwünscht an Werner Stähli, Tel. 079 634 22 09; SMS genügt. Oder via E-Mail an medien@curling-sh.ch. Alle Informationen sind auf unserer Website zu finden: www.curling-sh.ch.