Wenn im März 2024 die weltbesten Curlingteams der Herren nach Schaffhausen kommen, dann ist es endlich so weit: Mit dem Startschuss zur Curling-Weltmeisterschaft (WM) wird erstmals in der Geschichte die WM einer olympischen Disziplin in der Munotstadt ausgetragen. 13 Teams mit rund 100 Spielern aus drei Kontinenten werden vom 30. März bis zum Finale am 7. April Teil der WM 2024. Zusätzlich rechnen die Verantwortlichen des lokal gegründeten Organisationskomitees mit etwa 120 Mitarbeitenden der TV-Crew des Weltverbandes sowie 130 Helferinnen und Helfern. «Blos e chlini Stadt, die ganz Grosses vor hat», so Michael Stäuble, OK-Präsident der Curling-WM 2024, und ergänzt: «Die WM soll während den zehn Tagen nicht nur durchgeführt, sondern ein grosses Fest werden.» Vergangene Woche informierte Michael Stäuble, der das OK-Präsidium von Reto Dubach übernommen hat und selbst passionierter Curler ist, gemeinsam mit den OK-Vizepräsidenten Ueli Jäger und Marco Gabrieli sowie Beni Rufer (Finanzen) an einer Pressekonferenz im KSS Freizeitpark über den bevorstehenden Grossanlass. Auch vor Ort waren Tom Seger, CEO swisscurling, Nationaltrainer Thomas Lips sowie Yannick Schwaller, der gerade mit einer Silbermedaille von den Europameisterschaften zurückgekehrt war. Schwaller dürfte auch Skip des Teams sein, das 2024 in Schaffhausen spielt.
86 Millionen Zuschauende
In genau 480 Tagen verwandelt sich Schaffhausen in die Curling-Hauptstadt der Welt. Die Verantwortlichen rechnen damit, dass das Spektakel von rund 86 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern in der ganzen Welt verfolgt wird. Die IWC Arena auf der Breite biete Platz für rund 1000 bis 1100 Personen pro Spiel. «Die Wettkämpfe finden in der Eishalle statt, nicht in der Curlinghalle», erklärt Ueli Jäger, Geschäftsführer und Hausherr des KSS Freizeitparks. Dort werden die vier Rinks entsprechend platziert sein. Die Curlinghalle sowie der Rest der IWC-Arena werden in dieser Zeit zu Gastrobereich, Büros und Garderoben für Teams und Crew umfunktioniert. Weiter spricht Ueli Jäger auf den straffen Zeitplan an: «Man muss sich bewusst sein, dass bis etwa Ende Februar öffentlicher Betrieb ist. Spätestens am 10. März beginnen wir damit, das Eis für die WM aufzubauen.» Das Gesamtbudget der WM beträgt rund 1,1 Million Franken, etwa ein Viertel davon fliesst in die Infrastruktur.
Curlingsport bekannter machen
«Wir sind sehr stolz, dass wir als Curling Schaffhausen einen solchen Anlass durchführen dürfen», so Marco Gabrieli, Präsident von Curling Schaffhausen. Dies vor allem nach der Enttäuschung im Jahr 2021, als die in Schaffhausen geplante WM der Frauen pandemiebedingt abgesagt werden musste. Zum Spielbetrieb sagt Marco Gabrieli: «Curling ist eine sehr technische Sportart. Wir brauchen viele Helferinnen und Helfer, die uns auf dem Eis als Zeitnehmerin oder Statistiker unterstützen.» Ein wichtiger Teil der WM: «Wir wollen die Jungen für unsere Sportart begeistern und planen diverse Aktivitäten mit Schülerinnen und Schülern, die klassenweise gratis in die Halle dürfen», so Marco Gabrieli. Die WM 2024 wird das zehnte Curling-WM-Turnier der Damen und Herren sein, das in der Schweiz stattfindet. Und wie es Michael Stäuble aus Sicht des OKs formuliert: «Die kleine Stadt Schaffhausen will eine gute Gastgeberin sein und dafür sorgen, dass sich die internationalen Teams hier wohlfühlen. Im Stadion sollen Begeisterung und eine stimmungsvolle Kulisse vorzufinden sein. Und diese Curlingbegeisterung soll auf die ganze Region überspringen.»