Der «Tages-Anzeiger» veröffentlichte am 30. Dezember einen Artikel über ein auf dem Bundesplatz in Bern aufgestelltes Eisfeld. Auf dem Bild sind schlittschuhlaufende Kinder auf der Eisfläche zu sehen. Also nichts wirklich Aussergewöhnliches für diese Jahreszeit. Was auf dem Bild jedoch nicht zu erkennen ist, ist, dass die abgebildete Schlittschuhbahn nicht aus Eis, sondern aus Kunststoff besteht. Der «Bock» fragte bei Ueli Jäger, Geschäftsführer der KSS, nach, ob eine solche Kunsteisbahn auch für den Freizeitpark Schaffhausen in Frage kommen könnte.
Nicht Bestandteil des Projektes
Im erwähnten Artikel lächelt im Vordergrund des Bildes der CEO eines auf synthetisches Kunsteis spezialisierten Unternehmens. Der Unternehmer hat allen Grund zum Lachen. Im Artikel gibt er an, dass seine Firma den Umsatz im Vergleich zu 2019 verdoppelt habe. Auf der Internetseite des Kunsteis-Herstellers ist zu lesen, dass das umweltfreundliche und kostengünstige Kunsteis für den Betrieb weder Wasser noch Strom benötige. Die momentane Energiekrise könnte demnach ein möglicher Treiber der Verdoppelung des Umsatzes sein.
Ueli Jäger teilt auf Anfrage des «Bocks» mit, dass die Eispisten der KSS vor drei Jahren saniert wurden. Deshalb sind sie nicht Gegenstand der Neubau-Planung und somit nicht in den vorgesehenen 80 Millionen enthalten. Das Potenzial einer Ökologisierung der KSS sieht er in der mit der Technikzentrale verbundenen Nutzung aller Energieflüsse. Und diese wiederum ist Teil des Neubauprojektes.
Auch mögliche Nachteile?
Einsparungen sind eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist das Ökosystem. Umweltorganisationen bemängeln den Abrieb der Kunststoffplatten und befürchten, dass das entstehende Mikroplastik unkontrolliert in die Umwelt gelangt. Die Herstellerfirmen argumentieren dagegen und behaupten, dass vergleichsweise das ganztägige Laufen in Gummischuhsolen und das Autofahren ein Vielfaches an Abrieb generiere. «Wie überall gibt es immer einen Vergleich mit anderen und ich finde immer ein Beispiel, das Wasser auf meine Mühlen ist. Davon sollten wir als Gesellschaft aber abkommen. Wenn etwas sinnvoll und schlau ist, von den Kunden gewünscht ist oder ihnen «verkauft» werden kann, soll man etwas machen», so Ueli Jäger.