Auch in der zweiten Nacht nach dem schweren Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet suchten Angehörige und Rettungskräfte weiter nach Verschütteten. Die Bergungsaktivitäten in den Erdbebengebieten liefen weiterhin auf Hochtouren, so der türkische Vizepräsident Oktay weiter. «Diese Arbeiten werden fortgesetzt, bis wir den letzten Bürger unter den Trümmern erreicht haben.»
Nach Angaben Oktays sind rund 16'150 Rettungs- und Suchteams im Einsatz – sie seien in alle betroffenen Provinzen und Bezirke entsandt worden. Insgesamt seien rund 60'000 Helfer vor Ort. Der Regierungspolitiker sagte, dass in der Nacht zum Mittwoch internationale und lokale Teams vorwiegend in die Provinzen Adiyaman, Hatay und Kahramanmaras gebracht würden, teils auf dem Luftweg. Die Wetterbedingungen liessen solche Flüge zu, was die Arbeit erleichtere.
Für viele Menschen kam indes jede Hilfe zu spät. Zuletzt stieg die Zahl der Todesopfer Behördenangaben zufolge auf mehr als 10'000. Über 39'200 Menschen wurden demnach verletzt. Allein in der Türkei gibt es gemäss Oktay mindestens 8500 Tote zu beklagen und mehr als 34 810 Verletzte. In Syrien starben laut dem dortigen Gesundheitsministerium sowie der Rettungsorganisation Weisshelme 2662 Menschen.