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Handball
27.02.2023

Nächster Schritt in Richtung EM

 Handball-Aushängeschild Andy Schmid übernimmt 2024 das Traineramt der A-Nationalmannschaft. Am EM-Qualifikationsspiel in Schaffhausen läuft er als Spieler auf.
Handball-Aushängeschild Andy Schmid übernimmt 2024 das Traineramt der A-Nationalmannschaft. Am EM-Qualifikationsspiel in Schaffhausen läuft er als Spieler auf. Bild: zVg. / Dimitri Costa
Die Schweizer Männer-Nationalmannschaft trifft nächste Woche im dritten Qualifikationsspiel der Handball-Europameisterschaft in der BBC-Arena auf Ungarn. Im Aufgebot ist auch Handballstar Andy Schmid, der im Sommer 2024 die Trainerfunktion des A-Nationalteams übernimmt. Der «Bock» sprach mit ihm über das Potential des Handballs in der Schweiz sowie die bevorstehende Partie.

Die Schweizer Handball-Nationalmannschaft steht vor dem dritten Qualifikationsspiel für die Europameisterschaft 2024. Kommende Woche Donnerstag, 9. März, empfängt das Team von Trainer Michael Suter WM-Viertelfinalist Ungarn in der Schaffhauser BBC-Arena. Beide Teams weisen zum jetzigen Zeitpunkt mit zwei Siegen aus zwei Spielen das Punktemaximum in der Quali-Gruppe 6 auf. Anpfiff ist um 19 Uhr. 

Andy Schmid neuer Nati-Trainer

Vergangene Woche gab der Schweizerische Handball-Verband (SHV) bekannt, dass Andy Schmid die Schweizer Nationalmannschaft ab 2024 als Trainer übernehmen wird. Die Reaktionen und das Medieninteresse waren ausgesprochen gross. «Dass die Nachricht Wellen schlagen wird, dachte ich schon», so Andy Schmid. «Aber dass es grad so kommt, habe ich nicht erwartet.» Für den Handballsport in der Schweiz sei dies sehr positiv. 

Andy Schmid gilt als einer der besten Spielmacher seiner Zeit, zwölf Jahre lang spielte er für den deutschen Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen und wurde fünfmal in Folge zum besten Spieler (MVP) der Bundesliga gekürt. Auf die Saison 2022/23 hin kehrte er in die Schweiz, zum HC Kriens-Luzern, zurück. Und der Handballstar füllt die Schweizer Hallen: Wo Andy Schmid spielt, kommen die Fans in Scharen.

Den Extra-Meter gehen

Was für Andy Schmid einen guten Trainer ausmacht? «Gäbe es da ein Patentrezept, würde man wahrscheinlich reich werden. Wichtig ist, dass jeder seinen eigenen Weg findet», so der 39-Jährige. In seiner Karriere habe er viele verschiedene Trainerstile erlebt. «Ich bin der Überzeugung, dass ein guter Trainer sehr kommunikativ und authentisch sein muss. Er muss den Spielern das Gefühl geben, dass sie sich wohl fühlen», sagt Andy Schmid. «Dann sind sie bereit, den Extra-Meter zu gehen und in schwierigen Situationen auch mal über die Schmerzgrenze hinaus.» Neben dem Trainer-Spieler-Verhältnis sei aber sicherlich auch das taktische Konzept in Deckung, Gegenstoss und Angriff entscheidend. 

Andy Schmid sieht das Potential des Handballsports hierzulande «Gerade im Bereich Infrastruktur geht es in der Schweiz immer mehr vorwärts», so Andy Schmid. «Wir müssen probieren, den Handball möglichst früh zu fördern. Flaggschiffe wie die Akademie in Schaffhausen – da sehe ich extrem viel Potential.»

Vier Kadetten-Spieler im Aufgebot

Im Aufgebot für das Quali-Spiel nächste Woche stehen neben Andy Schmid und weiteren QHL-Spielern die Kadetten-Spieler Mehdi Ben Romdhane, Marvin Lier, Luka Maros und Zoran Marković. Das Kader wird ergänzt von acht Spielern aus der Bundesliga. Sich in der kurzen Vorbereitungszeit zu finden, sei jeweils die grösste Hürde in der Nationalmannschaft, wie Andy Schmid bestätigt. «Spieler aus allen Vereinen und dem Ausland kommen zusammen, da ist ein gutes Konzept wichtig.» Egal wie der Gegner heisse. «Gegen WM-Viertelfinalist Ungarn sind wir klar der Underdog», so Andy Schmid. «Aber wir haben in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass wir auch gegen grössere Nationen eine Chance haben, wenn wir einen guten Tag haben und die Unterstützung der Halle in Schaffhausen im Rücken haben.»

Lara Gansser, Schaffhausen24