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Schaffhausen
17.04.2023

Per Saitensprung in die Welt der Musik eintauchen

Seit 1985 ist Franz Elsener Inhaber des Musikhauses Saitensprung. Tagtäglich berät der 66-Jährige seine Kundschaft, um ihr die vielen Seiten der Saiteninstrumente zu zeigen.
Seit 1985 ist Franz Elsener Inhaber des Musikhauses Saitensprung. Tagtäglich berät der 66-Jährige seine Kundschaft, um ihr die vielen Seiten der Saiteninstrumente zu zeigen. Bild: Schaffhausen24, Salome Zulauf
Ob Gitarren, Banjos oder Mandolinen – Franz Elsener kennt sich bestens damit aus. Seit 38 Jahren führt er das Musikhaus Saitensprung in der Schaffhauser Altstadt. Mit seiner Freude an den Instrumenten sowie seiner langjährigen Erfahrung konnte er schon so einige Menschen für die Musik faszinieren.

Im Schaufenster sind Gitarren und Mandolinen ausgestellt, im hinteren Teil des Geschäfts sind Musikverstärker sowie Dutzende Banjos und weiteres Zubehör für jegliches Saiteninstrument zu finden. Seit 38 Jahren führt Franz Elsener das Geschäft Musikhaus Saitensprung in der Schaffhauser Altstadt und berät tagtäglich seine Kundschaft rund um das Thema Saiteninstrumente. «Damals habe ich eine kaufmännische Lehre absolviert – anschliessend war ich vorwiegend in handwerklichen Berufen tätig, da mich das Arbeiten mit Holz schon immer begeisterte», erinnert sich Franz Elsener zurück. 

Auch die Musik war schon immer ein treuer Begleiter des 66-Jährigen. Besonders die Gitarre hat es ihm angetan. Seit dem Teenageralter spielt der Schaffhauser regelmässig in seiner Freizeit in regionalen Musikbands und war Mitverantwortlicher für das «Over Easy Bluegrass Festival», welches von 1989 bis 2006 alljährlich auf dem Pantli in Schaffhausen stattfand. 

Heute spielt Franz Elsener beim Folk-Rock-Trio «The Leave It All Behinders» sowie der Old Time Formation «The Roustabouts» und teilt seine Leidenschaft vor einem etwas kleineren Publikum. 

Wie es der Zufall wollte 

Franz Elsener erzählt, wie ihn sein Weg vor 38 Jahren zum Musikhaus Saitensprung geführt hat: «Das Ganze entstand durch einen Zufall. Damals gehörte das Musikhaus noch einer Kollektivgesellschaft, die 1984 gegründet wurde. Ich bin in die Gesellschaft eingestiegen und habe das Geschäft ein Jahr später übernommen.» Ursprünglich an der Repfergasse domiziliert, zügelte das Musikhaus 1995 in ein grösseres Lokal und ist seitdem nicht mehr aus der Unterstadt wegzudenken. Mit vier Teilzeitmitarbeitern sowie seiner Frau, welche sich um die Administration und die Buchhaltung kümmert, betreibt der Schaffhauser tagtäglich das Geschäft. «Wir sind ein eingespieltes Team. Egal um welches Thema es geht, alle können voneinander profitieren und helfen sich gegenseitig», so der Schaffhauser.

Aus Kundschaft wird Freundschaft

Besonders der Kontakt mit seiner Kundschaft ist Franz Elsener wichtig. «Ich versuche mit meinem Know-how mein Bestes zu geben. Denn was gibt es Schöneres, als wenn ich mit meiner Arbeit jemandem bei einem Problem mit seinem Instrument helfen oder jemandem die Welt zur Musik öffnen kann», so der 66-Jährige. «Da ich selbst einmal die Erfahrung gemacht habe, dass mir ein Instrumentenverkäufer nicht mit einem Mangel an meiner Gitarre weiterhelfen konnte, wollte ich genau an diesem Punkt ansetzen und diese Dienstleistung in Schaffhausen und der Region anbieten.» Was sich auch in den letzten Jahrzehnten positiv zeigte: Von überall kommen Musikinteressierte nach Schaffhausen, um im Geschäft herumzustöbern. «Mit der Zeit lernt man die Leute kennen und kommt ins Gespräch. Daraus sind auch schon einige Freundschaften entstanden, welche die gleiche Leidenschaft zur Musik untereinander teilen», so Franz Elsener. 

Freude daran, Leute zu inspirieren 

Ob Reparaturen in der eigenen Werkstatt oder sich mal etwas Zeit nehmen für einen kurzen Austausch mit der eigenen Kundschaft – Franz Elsener hat immer etwas zu tun und konnte sich mit der Zeit so einiges an Wissen und Können aneignen. Sei es durch Kurse im Instrumentenbau, das Studium entsprechender Fachliteratur oder langjährige Praxis im Reparieren von Musikinstrumenten.

Die Zeiten haben sich geändert

Auf die Frage, was für Veränderungen Franz Elsener in den letzten 38 Jahren wahrgenommen hat, ist ihm ein Punkt besonders aufgefallen. «Früher gab es mindestens sechs Musikfachgeschäfte in der Stadt Schaffhausen, heute sind es noch zwei Fachgeschäfte», erzählt Franz Elsener. Dies ist nicht zuletzt auf den wachsenden Onlinehandel zurückzuführen. Wenige Grossfirmen nehmen damit den Fachgeschäften wichtige Einnahmen weg. «Zudem hatten viele Musikerinnen und Musiker früher mehrere Instrumente. Heute beschränken sie sich auf eine oder zwei Gitarren», so der Geschäftsinhaber. Aber auch weitere Verhaltensmuster, wie beispielsweise während der Pandemie in den vergangenen Jahren, konnte Franz Elsener feststellen. «In dieser Zeit hat sich viel verändert, die Menschen hatten mehr Freizeit, was sich auch bei uns im Geschäft deutlich zeigte», so der Schaffhauser. «Wir machten Hauslieferungen und verkauften Starterpakete mit einer Ukulele und einem Lernbuch. Diese Aktion kam gut bei den Schaffhauserinnen und Schaffhausern an, da die Menschen eine Beschäftigung suchten, um sich die Zeit im Lockdown zu vertreiben.» 

Egal ob jung oder alt, die Musik verbindet Menschen, was in dieser unsicheren Zeit deutlich zum Vorschein kam und bis heute noch deutlich zu spüren ist. «Ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie viel Freude ein solches Instrument einer Person geben kann», ergänzt er. «Egal wie alt eine Person ist, es ist nie zu spät ein neues Instrument zu erlernen. Und genau dies möchte ich mit dem Musikhaus bis zu meiner Pension unterstützen. Nun bin ich auf der Suche nach einer geeigneten Nachfolge, damit das Musikhaus Saitensprung auch in Zukunft bestehen bleibt.»

Schaffhausen24, Salome Zulauf