Montagmorgen gegen 10 Uhr: Wenn in vielen Betrieben noch die letzten Termine für die bevorstehende Woche geplant werden, herrscht bei der Arnold Schmid Recycling AG im Herblingertal bereits reger Betrieb. Unzählige Autos parken in der Nähe der Einfahrt, Passantinnen und Passanten holen ihre vollbepackten Säcke aus dem Kofferraum und sortieren den Inhalt in vorbildlicher Art und Weise in die dafür vorgesehenen Mulden. Im hinteren Teil der grossen Halle sind riesige Fahrzeuge und Bagger zu sehen, mit denen jede Menge Müll und Schrott sortiert wird. Es ist laut – von überall sind irgendwelche Geräusche von Fahrzeugen oder Maschinen zu hören, die darauf hindeuten, dass hier gearbeitet wird.
Im vorderen Teil der Halle ist eine Maschine zu erkennen, die einem Förderband ähnelt und gerade unzählige bunte Aluminiumdosen sortiert, die anschliessend in grosse Würfel gepresst und wie eine Art Tetris-Spiel aufeinandergestapelt werden.
Vom Sperrgut zum Wertstoff
«Wir haben im ganzen Kanton Schaffhausen mittlerweile drei Standorte, die zum Unternehmen gehören», erklärt Alex Locher, Geschäftsführer der Arnold Schmid Recycling AG. An den Standorten Neunkirch, Beringen und Herblingen wird tagtäglich jede Menge an Schrott von Firmen, aber auch Privatpersonen gebracht, welcher anschliessend von den Maschinen oder durch Handarbeit sortiert und für den Transport in die Kehrichtverbrennungsanlage oder zum Recyceln vorbereitet wird. Beim Sperrgut, wie beispielsweise einem Bürotisch, werden die verschiedenen Materialien noch von Hand auseinandergenommen, um eine saubere Trennung sicherzustellen. Rund zehn bis zwölf Tausend Tonnen an Sperrgut werden jährlich von den insgesamt 25 Mitarbeiter:innen von Hand sortiert. «All dieses Sperrgut ist in irgendeiner Hinsicht ein Wertstoff, welchen wir recyceln und weiterverarbeiten, ergänzt der Geschäftsführer und zeigt den hinteren Teil der Halle. «Damit versuchen wir, möglichst viele dieser Materialien in diesem Kreislauf aufrechtzuerhalten, und recyceln etwa 60 Prozent unserer Materialien.»
Wegwerfgesellschaft als Business
Durch den Aufschwung der wirtschaftlichen Industrie ist der Trend einer Wegwerfgesellschaft immer mehr aufgekommen. «Klar ist, dass wir in der Kehrricht- und Recyclingbranche von der Wegwerfgesellschaft leben – es ist sozusagen unser Business», ergänzt der Geschäftsführer. «Und trotzdem versuchen wir als Unternehmen auch auf das Thema aufmerksam zu machen und vor allem junge Menschen darauf zu sensibilisieren.» Deshalb zeigt Alex Locher immer wieder Schulklassen die Kehrricht- und Recyclingindustrie und erklärt ihnen, wie sie durch Kleinigkeiten etwas gegen die Wegwerfgesellschaft unternehmen können.