Die gebürtige Tschechin hat in vielen unterschiedlichen Ländern gelebt und gearbeitet. In Belgien, England, Spanien und Deutschland war sie in der Gastronomie, im Lebensmittel-Grosshandel oder in der Logistik tätig. In ihrem Heimatland auch über mehrere Jahre als Immobilienmaklerin. Im vergangenen Jahr kam Katerina Navratilova nach Schaffhausen. «Ich wollte schon immer in der Schweiz wohnen», gibt sie im Interview mit dem «Bock» an. «Womit ich allerdings nicht rechnete, ist die Tatsache, dass sich die Arbeitssuche hier so schwierig gestalten wird». Obschon sie viele Jahre Berufserfahrung in verschiedenen Branchen hat, nahm sie, um in der Schweiz leben zu dürfen, einen Job an, welchen sie nicht unbedingt als ihren Traumberuf bezeichnet. «In erster Linie war es für mich wichtig, überhaupt eine Arbeitsstelle zu haben», erinnert sie sich zurück. «Ich nahm damals den Job als Haushaltshilfe nur an, um mich in der Schweiz ordentlich anmelden zu dürfen.» Ihr Plan sah vor, dass sie sich, nachdem sie sich in Schaffhausen eingelebt hätte, um eine andere Anstellung kümmern würde. «Ich habe in Deutschland als Teamleiterin in der Lagerlogistik gearbeitet. Das bereitete mir sehr grossen Spass. Ich wollte auch in der Schweiz unbedingt diesen Beruf ausüben.» Dass ihre diesbezüglichen Zertifikate und Zeugnisse hierzulande jedoch nicht anerkannt sind, war ihr zu jener Zeit nicht bewusst.
Hohe Qualitätsansprüche
Bewegung spielt für Katerina Navratilova in privater wie auch beruflicher Hinsicht eine grosse Rolle. Sie treibt gerne und viel Sport und wünscht sich entsprechend auch für ihren Berufsalltag möglichst körperlich aktiv zu sein. «Ich war 1991 tschechische Meisterin im Schmetterlingsschwimmen über 200-Meter», sagt die sportliche zweifache Mutter sichtlich stolz. Noch heute geht sie ihrer Leidenschaft nach und schwimmt regelmässig in der KSS ihre Bahnen. «Auch wenn ich als Haushaltshilfe nicht meinen Traumberuf ausübe, so bin ich dabei dafür immer in Bewegung», schmunzelt Katerina Navratilova. Sie ist für die Reinigung verschiedener Wohnungen und Häuser zuständig. Manche Haushalte putzt sie schon, seit sie in der Schweiz angekommen ist. Mit einem Teil der Kund:innen hat sich in der Zwischenzeit ein persönliches Verhältnis entwickelt, andere wiederum hat sie noch nie zu Gesicht bekommen. «Ich komme zum vereinbarten Zeitpunkt an, öffne mit dem mir anvertrauten Schlüssel die Türe, erledige meine Arbeit und gehe dann wieder.» Sie betont mehrmals, dass sie einen hohen Anspruch an ihre Arbeit hat: Egal, was für eine Tätigkeit es ist. «Ich stehe immer zu dem, was ich tue, und versuche das Beste daraus zu machen», bestätigt sie und ergänzt: «Einfach nur rumzusitzen ist keine Option für mich.»