Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Gesellschaft
22.05.2023

Im Zeichen der Wohltätigkeit

Die erste Tavolata der Schaffhauser Serviceclubs findet am 24. Juni auf dem Herrenacker statt. Mit dem Erlös aus diesem Charity-Event werden die beiden Hilfsprojekte «Mine-ex» und «Shelterbox» gefördert.
Die erste Tavolata der Schaffhauser Serviceclubs findet am 24. Juni auf dem Herrenacker statt. Mit dem Erlös aus diesem Charity-Event werden die beiden Hilfsprojekte «Mine-ex» und «Shelterbox» gefördert. Bild: pexels.com
Unter der Federführung des Rotary Club Schaffhausen findet am 24. Juni auf dem Herrenacker ein Wohltätigkeits-Event statt. Die geplante Tavolata soll Teilnehmenden bei Speis und Trank nicht nur einen geselligen Abend bereiten, der gute Zweck ist beim Anlass von zentraler Bedeutung.

In Schaffhausen gibt es zahlreiche sogenannte Serviceclubs. Unter diesem Begriff verstehen sich formell organisierte Gruppen, welche einen Service an das gesellschaftliche Leben leisten. Sie sind losgelöst von religiöser oder politischer Orientierung, teilen sich jedoch gemeinsame Werte. Es wird das Ziel verfolgt, sich miteinander und ehrenamtlich für das Gemeinwohl zu engagieren. Rotary International ist ein solcher Serviceclub. Weltweit vereinigen sich führende Berufsleute, um ihre geschäftlichen Fähigkeiten gemeinnützig für das Wohl der Gesellschaft einzusetzen. Unter der Federführung des Rotary Club Schaffhausen tun sich mehrere Schaffhauser Serviceclubs am 24. Juni für einen Charity-Event zusammen. Es ist der erste gemeinsame Anlass einer solchen Grösse. Mit den Einnahmen der geplanten Tavolata sollen zwei Hilfswerke finanziell unterstützt werden. 

Grosser gemeinsamer Anlass

Unter dem Wahlspruch «selbstloses Dienen» schliessen sich weltweit über 1,4 Millionen Rotarier:innen zusammen und leisten humanitäre, soziale, medizinische oder kulturelle Hilfe. In mehr als 200 Ländern engagieren sie sich ehrenamtlich für den ältesten Serviceclub der Welt: Rotary International. Weltweit zählt die Organisation über 33 000 Clubs, Rotary Schaffhausen ist einer davon. Jens Lampater ist seit über zehn Jahren Mitglied im Rotary Club Schaffhausen und amtiert im laufenden Clubjahr als Präsident. Der Club zählt aktuell 77 Mitglieder aus den unterschiedlichsten Branchen. Nebst dem humanitären Gedanken sei auch die Freundschaft unter den Mitgliedern wichtig. «Wie jeder andere Club lebt auch Rotary von seinen Mitgliedern», sagt Jens Lampater. Auf eine Mitgliedschaft kann man sich allerdings nicht aktiv bewerben. Wie der amtierende Präsident verrät, werden Neumitglieder auf Empfehlung hin aufgenommen. Es werde sehr viel Wert darauf gelegt, dass neue Mitwirkende persönlich wie auch beruflich gut in die bereits bestehende Gruppe passen. «Wir sind ein sehr aktiver Club und treffen uns wöchentlich», gibt Jens Lampater an. Es herrsche zwar kein Präsenzzwang, eine regelmässige Teilnahme werde aber dennoch erwartet. Der amtierende Präsident verrät, dass Rotary mit anderen regionalen Serviceclubs regelmässig einen informellen Kontakt pflege. Einen gemeinsamen grösseren Anlass habe es indes seit Langem nicht gegeben. «Die geplante Tavolata ist ein Versuch, ein gemeinsames Format für einen guten Zweck anzustossen», so der Kulturbeauftragte der Munotstadt. Die erste Tavolata der Schaffhauser Serviceclubs unterstützt die bestehenden Projekte «Mine-ex» und «Shelterbox».

«Wir sind ein sehr aktiver Club. Unsere Meetings finden wöchentlich statt.»
Jens Lampater, Präsident des laufenden Clubjahres bei Rotary Schaffhausen

Förderung zweier Projekte

Nebst den internationalen Bestrebungen engagiert sich Rotary auch mit nationalen und regionalen Initiativen. Seit mehr als 35 Jahren setzt sich Rotary International beispielsweise für die Ausrottung der Kinderlähmung ein. In der Schweiz ist unter anderem das Hilfswerk «Mine-ex» im Fokus. Hans Graf, Inhaber von Graf & Partner Immobilien AG, stellt am kommenden Event die Aktivitäten dieser Stiftung vor. «Mine-ex» ist eine Schweizer Organisation, welche Opfer von Personenminen unterstützt: insbesondere in Kambodscha und Afghanistan. Gemäss Einschätzung von Jens Lampater werde in naher Zukunft wohl auch die Ukraine hinzukommen. Ziel ist, mit der Prothesentechnologie aus der Schweiz Minen-Geschädigten ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. «Rotarier:innen wie Chirurg:innen und Physiotherapeut:innen sind da vor Ort und unterstützen den Aufbau von Prothesen-Werkstätten.»

Shelterbox ist eine ursprünglich in Grossbritannien gegründete Hilfsorganisation. Die grünen Boxen versorgen Opfer von Naturkatastrophen in den ersten Tagen nach den Ereignissen mit dem Allernötigsten. Weitere Details werden an der Tavolata von Roland Brütsch, Vorstandsmitglied von Shelterbox Schweiz und Inhaber der Brütsch Metallbau AG in Schaffhausen, erläutert. 

Netzwerken und dabei Gutes tun

Am Event vom 24. Juni sind Mitglieder aller Schaffhauser Serviceclubs willkommen. Es stehen total 25 Tische mit jeweils vier Plätzen zur Verfügung. Ein Tisch kostet 600 Franken und beinhaltet ein 4-Gang-Menü inklusive Wein. «Von jedem Tisch gehen 400 Franken Reinerlös an die Hilfswerke von ‹Mine-ex› und ‹Shelterbox›.» Rotary verdoppelt danach den Reinerlös der Tavolata aus einem eigenen Rotary-Fonds und sorgt sich um die jeweils hälftige Überweisung an die genannten Organisationen. Für jedes Hilfswerk wird so ein Reinerlös von 10›000 Franken erzielt. 

«Unser Vorhaben wird durch lokale Gastronomie-Betriebe unterstützt», freut sich der Hauptverantwortliche des Events und zählt diese namentlich auf: Baumann Weingut, Hopfenstube, Weinkellerei GVS, Meetingpoint, Gastro Vibez, Wirtschaft zum Frieden und Mudan. Jens Lampater ist sich sicher, dass die Tavolata für Teilnehmende eine einmalige Gelegenheit darstellt, um unkompliziert mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. «Das eigene Netzwerk bei einem geselligen Anlass erweitern und dabei etwas Gutes tun.»

 

Weitere Informationen sind unter rotarysh.ch abrufbar. Anmeldungen sind bis zum 31. Mai unter der Adresse rotary-tavolata@gmx.ch möglich.

Gabriella Coronelli, Schaffhausen24