Egal ob mit dem Velo, zu Fuss oder mit dem Auto, über 500 Kunstbegeisterte und Neugierige gingen am frühsommerlichen Wochenende vom 27. bis 29. Mai auf Kunst-Tour im Regionalen Naturpark Schaffhausen. Rund 70 Künstler:innen gaben an über 40 Orten Einblick in ihr Schaffen. Mit über 2000 Atelierbesuchen waren die Tage der offenen Künstlerateliers ein voller Erfolg.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einer Vernissage auf der Geschäftsstelle des Regionalen Naturpark Schaffhausen, die für den Anlass auch zum Atelier umgebaut wurde. Dort waren Acrylmalereien von Sarah Bänziger und Karten mit Steinen und Schwemmholzkunst von Kathryn Hatton zu besichtigen. «Nutzen Sie die Chance, die Personen hinter den Kunstwerken kennenzulernen, sich auszutauschen und sich von der Fülle an kreativem Schaffen inspirieren zu lassen – hier und auch auf Ihren Wegen durch die vielen Ateliers», eröffnete Anna Geiger, Leiterin Bildung und Kultur die Veranstaltung.
Vielfalt der Region
Von Malerei mit Materialien wie Acryl-, Öl-, Aquarell- und Pastellfarbe über Keramik, Handarbeiten wie Sticken, Weben, Klöppeln und Lederarbeiten bis hin zu Skulpturen und Figuren aus Pappmache, Draht, Holz, und vielen Materialien und Techniken mehr reichte das Spektrum an ausgestellten Kunstwerken. «Der Naturpark leistet mit den Tagen der offenen Künstlerateliers einen Beitrag zur kulturellen Vielfalt in der Region», so Dominic Böhler, Bürgermeister der Gemeinde Jestetten in seinem Grusswort.
Wer mit den Künstler:innen an den drei Tagen ins Gespräch kam, merkte schnell: So verschieden die Werke sind, so individuell sind auch die Kunstschaffenden selbst. Oftmals brachten sie persönliche Geschichten zu ihrem Schaffen. Es wurden Schicksalsschläge mit der künstlerischen Tätigkeit verarbeitet, die Kunst verlieh Gefühlen und Stimmungen Ausdruck, oder sie wurde als politisches oder gesellschaftskritisches Werkzeug genutzt.
An jedem der drei Tage öffneten die Ateliers in einer anderen Region: Am Samstag öffnen die Ateliers im Klettgau ihre Pforten, am Sonntag gab es in den beiden deutschen Naturparkgemeinden Jestetten und Lottstetten und im südlichen Kantonsteil Rüdlingen und Buchberg jede Menge Kunstwerke zu bestaunen. Und am Montag luden Schaffhausen und Thayngen zu einer Kunsttour ein.
In zwei Jahren öffnen Ateliers wieder
«Ich freue mich darüber, dass sehr viele Leute zu den Ausstellungen kamen und ihr Interesse zeigten. Es fand ein reger Austausch über die Werke, über Kunst, über Ansichten, Techniken, auch über das Dorf, Herkunft und die Zukunft statt. Der Anlass unterscheidet sich dadurch sehr von einem Galeriebesuch. Er ist persönlicher und vernetzt Orte und Menschen der Region», summierte Susanne Rohner die Veranstaltung, die in Thayngen im Kulturzentrum Sternen ihre Malereien zeigte.
Auch Isolde Hauser aus Jestetten zog ein positives Fazit: «Die Tage der offenen Künstlerateliers ist eine sehr gute Möglichkeit, grenzüberschreitend neue Interessierte kennenzulernen, daher werde ich wieder mitmachen und kann es nur anderen Künstlern empfehlen». Ihre vielfältigen Mosaike zieren nicht nur Bilder, Möbel und Dekorations-Gegenstände, sondern auch ganze Hausfassaden.
In zwei Jahren sollen die Ateliers wieder öffnen. Ob das dann wieder am Pfingstwochenende geschieht oder ein anderes Datum ansteht, wird vom Naturpark nun evaluiert.