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Ausland
24.06.2023
24.06.2023 07:19 Uhr

Meuterei in Russland

Gepanzerte Fahrzeuge der russischen Armee und der Rebellen der Wagner-Söldner kontrollieren gemeinsam das Zentrum von Rostow am Don.
Gepanzerte Fahrzeuge der russischen Armee und der Rebellen der Wagner-Söldner kontrollieren gemeinsam das Zentrum von Rostow am Don. Bild: zvg
Am Freitagabend hat der Chef der «Wagner-Söldner» zum Aufstand aufgerufen. Die Lage am Samstagmorgen um 7 Uhr stellt sie wie folgt dar.

Gestern Abend forderte der Wagner-Söldner Chef Jewgeni Prigoschin zum Aufstand gegen das russische Verteidigungsministerium auf. In der Nacht erneuerte er diese Aufforderung und sagte:

«Das von der militärischen Führung dieses Landes verursachte Übel muss gestoppt werden … Ich bitte die Menschen, keinen Widerstand zu leisten. Jeder, der Widerstand leistet, wird als Gefahr betrachtet und sofort vernichtet … Wir werden uns um diejenigen kümmern, die Russen töten.» 

In einer weiteren Botschaft sagte Prigoschin: Seit Beginn ihrer „Operation“ vor weniger als 24 Stunden seien sie kein einziges Mal von der russischen Nationalgarde (Rosgwardija) angegriffen wurden, sondern nur von der russischen Boden- und Luftwaffe; Er gab weiter an, dass zwischen 60 und 70 Soldaten zu ihren Streitkräften übergelaufen seien.  

OPPOSITION FÜR PUTSCH

Der Oppositionelle Michail Chodorkowski fordert alle in Russland auf, Prigoschin beim Sturz des Moskauer Regimes zu helfen. Auf die Frage nach dem Grund antwortete er, dass er dem Teufel helfen würde, die derzeitige russische-Regierung zu zerstören.  

ROSTOW AM DON UNTER WAGNER-KONTROLLE

In der südrussischen Stadt Rostow am Don scheinen Wagner-Söldner Einheiten das lokale Hauptquartier des russischen Verteidigungsministeriums unter ihre Kontrolle gebracht zu haben.

Es wurde beobachtet, dass die in den Strassen abgestellten Fahrzeuge sowohl von Wagner-Soldaten gesteuert werden, wie auch von russischen Soldaten. (FOTO) Hier scheinen sich die beiden Gruppen vereint zu haben. 

Eine Verteidigungssperre aus abgestellten Bussen ausserhalb der Stadt Rostow am Don wurde von einem Regimetreuen Panzer durchbrochen und ihm folgte ein Konvoi von gepanzerten Mannschaftswagen und zivilen Fahrzeugen. Die Situation wird von Soldaten der OMON-Einheiten (Bundespolizei Russlands, Teil der Nationalgarde) beobachtet.

RUHE IN MOSKAU – PUTIN EVENTUELL WEG

In Moskau wurde Anti-Terror-Alarm ausgelöst. An neuralgischen Punkten sind Panzer und gepanzerte Mannschaftstransporter aufgefahren. Insgesamt ist die Lage ruhig.

Der Bürgermeister von Moskau sagt, in Moskau seien Massnahmen zur Terrorismusbekämpfung ergriffen worden. Aktuell würden keine weiteren Informationen bekannt gegeben. 

Möglicherweise hat Putin Moskau verlassen. Der Militärbeobachter Igo Suschko schreibt: «Die Spezialstaffel Rossiya flog gestern Abend über Moskau: Zwei Präsidentenhubschrauber wurden über der Simferopol-Autobahn, dem Moskauer Ring und in Richtung von Putins Residenz in Nowo-Ogarewo gesichtet. (ausserhalb Moskaus in der Nähe von Rublevka)» Dies könnte bedeuten, dass Putin aus Moskau geflohen ist.

Die staatlich kontrollierten Medien ignorieren das Geschehen weitgehend, berichten aber intensiv über den Aufruf zum Aufstand von Prigoschin und dass deswegen ein Verfahren gegen ihn eingeleitet wurde.

WEITERE ANRIFFE AUF KIEW

In der Nacht wurde eine Salve russischer Raketen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew abgeschossen. Mehr als 20 Raketen seien beim Anflug zerstört worden. Mindestens eine Rakete traf einen Wohnblock und es gibt Opfer.

MAL, Portal24