In Schaffhausen soll mehr geteilt werden. Zumindest im Bereich Mobilität. Das Stadtentwicklungskonzept «Smart City» befasst sich mit Möglichkeiten, die Ressourceneffizienz und Lebensqualität in Schaffhausen zu steigern. Das darunter laufende Projekt «Sharehausen» will mit drei Angeboten ein Umdenken im Bereich Fortbewegung erzielen. Ausgesucht wurden diese im Rahmen eines Ideenwettbewerbs vergangenen Herbst.
«Auch die Stadt Schaffhausen ist auf dem Weg Richtung Netto-Null», meint Katrin Bernath bei der offiziellen Lancierung des Testbetriebs am 3. Juli. «Mobilität ist bei uns auf dem Stadtgebiet mit 48 Prozent der grösste Verursacher von Treibhausgasemissionen.» Dementsprechend wichtig sei es, in diesem Gebiet ressourcenschonende Entwicklungen zu testen und voranzutreiben.
Mutprobe Autoteilen
Das Angebot des Carsharing-Unternehmens Mobility ist per se nichts Neues. Aufgrund des Projekts «Sharehausen» können in Schaffhausen wohnhafte Personen jedoch nun über ein Jahr lang von einer kostenfreien Mitgliedshaft bei Mobility profitieren. Die Fahrkosten an sich zahlen weiterhin die Nutzer:innen eigenständig. Die Hemmschwelle, einen Carsharing-Anbieter auszuprobieren, soll damit gesenkt werden. Die Gratis-Mitgliedschaften sind in der Anzahl begrenzt.
«Grüner» Lieferwagen
Auf Stundenbasis kann er ab dieser Woche gemietet werden: Ein elektrisch angetriebener Lieferwagen von «smargo», der am Kirchhofplatz bereitsteht. Damit können Grosseinkäufe, Entsorgungen oder sonstige Warentransporte bis zu einer Tonne CO2-arm getätigt werden. Koordiniert von der Mobilitätsakademie des TCS unterstützt von der Sektion Schaffhausen ist das Angebot auf zwei Jahre beschränkt. Die Kosten beinhalten eine Buchungsgebühr von fünf Franken und einen Stundentarif von ebenfalls 5 Franken. Von 22 Uhr bis acht Uhr fällt letzterer weg.
Synergie mit ÖV
In den meisten Gegenden gehören sie bereits zum alltäglichen Stadtbild. Nun gibt es sie auch in Schaffhausen: E-Trottinetts und E-Bikes. Betrieben von der Firma Tier, stehen diese an rund 70 ausgewählten Standorten für ein Jahr zur Miete bereit. Nebst den Freischaltungskosten wird eine laufende Gebühr pro gefahrene Minute berechnet. Dabei stoppt die Zähleruhr erst sofern das gemietete Fahrzeug wieder in einem der Ausleihbereiche deponiert ist. Das Angebot soll in Kombination mit dem öffentlichen Verkehr eine umweltschonendere Option zum Autofahren bieten.
Kombinierte Mobilität
Fährt kein ÖV mehr, miete ich ein E-Bike. Kaufe ich eine neue Kühltruhe, transportiere ich diese ressourcenschonend mit «smargo». Plane ich einen Ausflug, beziehe ich kurzweilig ein Fahrzeug über Mobility. «Ich bin gespannt, wie die Angebote aufgenommen werden und welche Erfahrungen wir aus den Testbetrieben sammeln», so Katrin Bernath. Die drei «Sharehausen»-Projekte sollen sich gegenseitig komplementieren und dafür sorgen, dass möglichst oft das eigene Auto in der Garage bleibt.
 
