Das Urteil gegen Nawalny erfolgte nach einem Geheimprozess: Zur Last gelegt wurde ihm die Gründung und Finanzierung einer extremistischen Organisation und die Verwicklung von Minderjährigen in lebensgefährliche Handlungen. Die Staatsanwaltschaft hatte nur etwas mehr, nämlich 20 Jahre Lagerhaft im «besonderen Regime» gefordert.
Diese härteste Haftform in Russland überhaupt wurde nun gegen Nawalny verhängt, üblicherweise werden gefährliche Rückfalltäter so eingesperrt - an entfernten Orten, mit strengerer Kontrolle und weniger Kontakten zur Außenwelt.
Folterbedingungen
Tatsächlich kamen einige Unterstützer des Kremlkritikers vor die Tore der Strafkolonie, in der Nawalny einsitzt. Zutritt zum improvisierten Gerichtssaal erhielten auch sie nicht. Ein etwa 50-Jähriger sagte einem russischen Online-Medium: «Ich verneige mich und hoffe, dass Nawalny all diese Folterbedingungen ertragen wird.
«Erniedrigende Bestrafungsmethoden»
Man kann ihn kritisieren, man kann seine Taten verurteilen, aber er war und ist weiterhin grausamen und unfairen, erniedrigenden Bestrafungsmethoden ausgesetzt.»