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Wirtschaft
06.09.2023

Die facettenreiche Logistik-Lehre

Die Lehre als Logistiker:in EFZ dauert drei Jahre, in welchen die Lernenden alles rund um die Abläufe eines Unternehmens kennenlernen dürfen.
Die Lehre als Logistiker:in EFZ dauert drei Jahre, in welchen die Lernenden alles rund um die Abläufe eines Unternehmens kennenlernen dürfen. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen 24
Mit einer Ausbildung als Logistiker:in lernst du verschiedene Abläufe eines Unternehmens kennen, bis schlussendlich ein Produkt beim Endkunden im Regal zum Verkauf steht. Ein abwechslungsreicher Beruf, bei welchem kein Tag gleich wie der andere ist.

Pakete von A nach B befördern, den Überblick über die Waren im Lager haben oder logisches Verständnis für den effizienten Transport von Gütern aufbringen – das sind nur einige der Aspekte, die dich in der dreijährigen Lehre als Logistiker:in EFZ erwarten. Beat M. Duerler, Verbandspräsident der Schweizerischen Vereinigung für Berufsbildung in der Logistik (ASFL SVBL), erklärt, was der Beruf des Logistikers alles beinhaltet, ausser unzählige Kartonschachteln mit dem Stapler durch ein Lager zu transportieren.

Logistiker:in als Berufung

«Der Beruf des Logistikers gliedert sich in die zwei Berufe Logistiker/-in EBA und Logistiker/-in EFZ in den drei Fachrichtungen Lager, Distribution und Verkehr», erklärt Beat M. Duerler. «Diese haben letztlich alle das gleiche Ziel – nämlich alltägliche Produkte wie Kleider und Lebensmittel oder aber auch Ersatzteile für Maschinen für den Transport vorzubereiten, damit diese schlussendlich an den Endkunden ausgeliefert werden können.»
Zurzeit sind die meisten Lernenden in der Fachrichtung Lager tätig, sie machen rund 75 Prozent aller Auszubildenden aus. Danach folgt die Fachrichtung Distribution mit 20 Prozent. «Diese Fachrichtung zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie die sogenannte «letzte Meile der Logistik» ist», fügt der Verbandspräsident weiter aus. Gerade in der heutigen Zeit sei diese Dienstleistung im Aufschwung, da Lieferdienste von Unternehmen in der Gesellschaft immer beliebter werden und es schon fast zur Norm gehört, die Produkte direkt nach Hause zu liefern. Aber auch der Bereich des Verkehrs, so Beat M. Duerler, sei in den letzten Jahren gerade für die Schweiz immer wichtiger geworden, da viele Güter des täglichen Bedarfs auf Güterzügen sowohl innerhalb der Schweiz als auch ins Ausland transportiert werden, um an ihr Ziel zu gelangen. Daher wird auch ab dem nächsten Jahr die Fachrichtung Verkehr in eine «unabhängige» Berufsausbildung, nämlich zum Fachmann/-frau Bahntransport umgewandelt, bei der die Lernenden eine Lokführerprüfung ablegen und das Verständnis für die verschiedenen Abläufe eines Güterzuges verinnerlichen.

Jeden Tag was Neues

Somit gestaltet sich der Arbeitsalltag eines Logistikers aus vielen verschiedenen Aufgaben, welche einen nicht nur körperlich herausfordern, sondern auch das logische Nachdenken über Handlungsabfolgen fordern. «Je nachdem, in welchem Unternehmen der Lernende in der Logistik arbeitet, sieht der Arbeitsalltag sehr unterschiedlich aus», fügt Beat M. Duerler hinzu. «Jemand, der in einem Spital tätig ist, hat ganz andere Aufgaben zu erledigen als beispielsweise eine Person, die in der Baubranche draussen eine Baustelle mit Material versorgt.» Dabei spielen aber in allen Bereichen der Logistik Teamfähigkeit und Flexibilität eine grosse Rolle, um sich gemeinsam in einem Team Herausforderungen stellen zu können oder auch mal eine Nachtschicht im Lager zu übernehmen. «In den drei Lehrjahren versuchen wir die Lernenden bestmöglich auf ihr späteres Berufsleben als Logistiker:in vorzubereiten», so Beat M. Duerler. «Daher wollen wir unseren Auszubildenden auch die Nachtschicht zeigen, welche sie über insgesamt wenige Wochen in ihrem Betrieb absolvieren können.»

Begeisterung für das Gesamte

Und nun die wichtigste Frage, wer kann denn alles eine Lehre als Logistiker:in absolvieren? «Grundsätzlich kann jede Person nach einem erfolgreichen Abschluss der Sekundarschule eine Lehre als Logistiker:in antreten», ergänzt der Verbandspräsident. «Was die Person jedoch mitbringen sollte, ist einerseits die Begeisterung für den Beruf sowie ein logisches Denkvermögen, andererseits das Beherrschen einer Landessprache.» Auch Englisch wird wichtiger, da die Branche auch international tätig ist und Logistiker:innen immer wieder mit Kund:innen aus der ganzen Welt in Kontakt stehen. Die Ausbildung bietet somit eine ideale Basis für das spätere Berufsleben, um sich mit einer höheren Berufsbildung oder einem Bachelorstudium an einer Fachhochschule weiterzubilden.

  • Beat M. Duerler erzählt, was der Beruf des Logistikers alles mit sich bringt. Bild: zVg.
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  • Logistiker:in- ein abwechslungsreicher Beruf, an dem kein Tag wie der andere ist. Bild: pexels.com
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Schaffhausen 24, Salome Zulauf