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Schweiz/Ausland
15.09.2023

Schweizer Wegstück fertiggestellt

Der Hugenotten- und Waldenserweg ist fertiggestellt.
Der Hugenotten- und Waldenserweg ist fertiggestellt. Bild: zVg.
Die Europäische Kulturroute des Hugenotten- und Waldenserwegs feiert ihren Abschluss in Thayngen, Kanton Schaffhausen. Sie verbindet Romandie und Deutschschweiz mit dem Piemont, Südfrankreich und Deutschland. Ein Schweizer Wanderführer dokumentiert die Fluchtgeschichte und das Kulturerbe. Der Präsident der Stiftung VIA - Auf den Spuren den Hugenotten und Waldenser ist stolz: Das Schweizer Wegstück ist fertiggestellt und die letzte Lücke in der europäischen Kulturroute geschlossen.

Am Sonntag, 24. September, feiern über zweihundert Gäste aus der Schweiz zusammen mit einer deutschen und einer französischen Delegation sowie einem Chor aus dem Bergdorf Rorà in den Waldensertälern des Piemonts. Das verbindende Element ist die Erinnerung an Flüchtlinge, die ab 1685 zu Hunderten und Tausenden von Südfrankreich und dem Piemont geflohen sind und von Genf über Bern bis zur Grenze in Schaffhausen weitergereicht wurden. In verschiedenen deutschen Fürstentümern konnten sie eine neue Existenz aufbauen. Seit 2011 arbeitet die Stiftung VIA über den Röstigraben zwischen Romandie und Deutschschweiz an der Realisierung einer Kulturroute durch die Schweiz.

Treffen an der Grenze

Über 100 Wandernde treffen an der Grenze in Barzheim auf eine deutsche Wandergruppe und werden eine gemeinsame Informationsstele enthüllen. Unter ihnen auch die Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, Pfarrerin Rita Famos. Danach wird über zweihundert Personen ein Mittagessen in Thayngen serviert. Dorothe Römer aus Nordhessen, stellvertretende Vorsitzende des deutschen Hugenotten- und Waldenserpfads, wird ein Grusswort sprechen, gefolgt von einer historischen Betrachtung durch Prof. Emidio Campi aus Baden und einem Fotorückblick zu den Highlights und Etappen der letzten zwölf Jahre. Vereine in Genf, Waadt und Aargau-Zürich-Schaffhausen haben die Stiftung VIA bei der Projektumsetzung tatkräftig unterstützt. Zudem wird Professor Emidio Campi die Geschichte der damals verfolgten Waldenserkirche aufgreifen.

Gedenkfeier an Flüchtlinge damals und heute

Der Tag wird um 16 Uhr mit einer Feier in der reformierten Kirche Thayngen beendet, begleitet vom Waldenserchor. Der Schaffhauser Kirchenratspräsident, Pfarrer Wolfram Kötter wird eine Ansprache halten und die ukrainische Autorin Olena Pantsiuk liest aus ihren Erinnerungen als Kriegsflüchtling.

Hugenottenfilm

Zu diesem Anlass findet diesen Sonntag, 17. September, um 11 Uhr eine Filmmatinee im Kino Kiwi mit dem Dokumentarfilm «pluss.huguenots» statt mit Anwesenheit des Filmemachers Markus Plüss aus Ramsen und einem anschliessenden Apéro. Der Film berichtet anhand der Familiengeschichte Plüss von der Flucht der Hugenotten aus Südfrankreich in die Schweiz. Andere mussten durch Schaffhausen weiterreisen nach Deutschland und nach Übersee.

Schaffhausen24, Originalmeldung Hugenotten- und Waldenserweg AG-ZH-SH