Es ist das erste Werk, das nach dem Tod des Schlagzeugers Charlie Watts entstanden ist. Ans Aufhören denken die Rolling Stones jedenfalls nicht, solange ihre Gesundheit mitspiele. «Wir hoffen auf Tournee zu gehen», so Mick Jagger.

Nostalgie als Begleiter

Nostalgie ist ein treuer Begleiter von «Hackney Diamonds». In zwei Stücken gibt noch einmal der verstorbene Charlie Watts den Takt an. In «Mess It Up» wagen sich die Stones auf den Dancefloor und machen dort eine ganz passable Figur.

Und im rockigen «Live By The Swords» gesellt sich der ehemalige Bassist Bill Wyman nach dreissig Jahren Absenz dazu. Rendez-vous und Vermächtnis, Hello und Goodbye.

So oder so: Die Rolling Stones ziehen dem Ruhestand noch immer den Lärm vor. In den letzten Jahren haben sie auf ihren ausverkauften Welttourneen nicht nur körperliche Präsenz und Ausdauer bewiesen. Sie haben sich tatsächlich auch musikalisch behaupten können. Einige Fans meinten gar, die rockenden Briten seien heute so gut wie nie zuvor.

Leidenschaft und Vitalität

2016 hatten die Rolling Stones letztmals auch ein Album herausgebracht. «Blue & Lonesome» setzte sich allerdings aus alten Bluestiteln zusammen. Die letzten neuen Kompositionen von Mick Jagger und Keith Richards erschienen 2005 auf «A Bigger Bang». Dass sich die Glimmer Twins nun nochmals zusammengerauft haben, um ein neues Repertoire zu schaffen, ist nun ein Zeichen reiner Vitalität und musikalischer Leidenschaft.