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Sport
19.03.2024

Nachwuchs am Ball

Hier geht es um jeden Ball: Seit rund eineinhalb Jahren trainieren die Wasserballerinnen und Wasserballer in den Juniorenstufen U13, U11 und U9 wieder regelmässig.
Hier geht es um jeden Ball: Seit rund eineinhalb Jahren trainieren die Wasserballerinnen und Wasserballer in den Juniorenstufen U13, U11 und U9 wieder regelmässig. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24
Die Wasserballer des SC Schaffhausen wollen mittelfristig in die NLA zurückkehren. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt man auf eine starke Nachwuchsförderung. Vor dem Turnier am kommenden Wochenende besuchte der «Bock» ein Junioren-Training.

Das kommende Wochenende steht in der KSS auf der Breite ganz im Zeichen des Junioren-Wasserballs. Am Samstag spielt die U11 gegen Kreuzlingen und Frauenfeld/Seuzach, am Sonntag empfängt die U13 Bissone, Winterthur und Kreuzlingen. Der «Bock» besuchte im Vorfeld ein Training am Donnerstagabend und traf auf knapp 30 junge Sportlerinnen und Sportler, die ihrer Leidenschaft mit grosser Motivation nachgehen.

Initiative ergriffen

Vor rund eineinhalb Jahren setzte Marcel Oberholzer den erneuten Startschuss für eine aktive Nachwuchsförderung beim SC Schaffhausen. Denn dass es an Nachwuchs mangelt, zeigt zuletzt die Personalsituation beim NLA-Team, das vergangene Saison aufgrund derer in die NLB abstieg.

Marcel Oberholzer hat vor 30 Jahren selbst mit dem Wasserballspielen begonnen, wurde 2004 und 2005 mit Schaffhausen Schweizer Meister, bevor es ihn nach Carouge, Genf und Nyon zog. «2013 kam ich zurück nach Schaffhausen und spielte noch zwei Saisons aktiv NLA, bevor ich Vater wurde», so Oberholzer. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem er wieder mehr in den Sport – beziehungsweise den Nachwuchs – investieren kann. «Ich bin sowieso ständig im Bad», führt der Trainer aus. Beide seiner Töchter sind im Schwimmclub, die ältere ist auch Teil des Wasserball-Teams.

Grosse Visionen

Gemeinsam mit Marcel Oberholzer (U11 und U13) setzen sich Raphael Romano (U9), Nicola Tempini (Goalietrainer) sowie Joel Schmuki (U15, U17, NLB) Woche für Woche für den Nachwuchs ein. Und das unermüdliche Engagement der Trainer zahlt sich aus: Innerhalb von rund 1,5 Jahren sind in der U13 und jünger rund 30 Kinder zusammengekommen. «Wir investieren jetzt, damit man mittelfristig wieder ein NLA-Team aufbauen kann», merkt Oberholzer an, der sich langfristig zudem ein Damenteam wünscht.

Das engagierte Trainerduo: Nicola Tempini (l.) und Marcel Oberholzer. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24

Schwimmen muss man können

Neben der Disziplin und dem Fokus sei es beim Training mit Kindern und Jugendlichen besonders wichtig, dass der Spass im Vordergrund steht. «Das ist die Grundvoraussetzung, dass sie später aus Eigenmotivation beim Sport bleiben», meint Nicola Tempini, der selbst aktiv in der 1. Mannschaft spielt. So wird immer wieder «Fangis» im Wasser eingebaut.

Denn in den knapp zwei Stunden Training liegt der Fokus sicherlich auf dem Schwimm- und Technikteil. «Bei den Kleinen ist die Technik wichtiger als Geschwindigkeit und Physis», betont Oberholzer. «Das ist die Basis, auf der später Leistung aufgebaut werden kann.» Ein weiterer wichtiger Aspekt – besonders für Goalies – ist das Wassertreten, also wie man stets über Wasser bleibt. Weiter gehören Übungen zum Ballfangen, Ballwerfen und mit dem Ball schwimmen zum Training.

«Zum Abschluss machen wir dann jeweils einen 10- oder 20-minütigen Match», ergänzt Marcel Oberholzer. Die meisten Kinder kommen aus der Schwimmschule zum Wasserball. «Gut kraulen können ist eine Grundvoraussetzung, es empfiehlt sich mindestens Level 7 von 10.» Zudem sei es von Vorteil, wenn die Kinder affin für Ballsport sind, da sich dies positiv auf das Raumgefühl und die visuelle Reaktion auswirkt. «Ausserdem ist Wasserball wohl der Spielsport mit den wenigsten Verletzungen», ergänzt der ehemalige Handballer.

Je früher man anfängt, desto besser: «Es ist grundsätzlich ein komplexer Sport, der eine gute Koordination im Wasser erfordert», so Nicola Tempini, der mit acht Jahren mit dem Spielen begann. «Dadurch bekommen die Kinder früh ein sehr gutes Wassergefühl.» Die Ausdauer ist in diesem Alter meist noch kein Thema. «Die können problemlos ihre 4x4 Minuten durchspielen.»

Lernwillige Jugend

Mit Blick auf die Zukunft des SC Schaffhausen ist Marcel Oberholzer sehr optimistisch. «Die Jungen sind sehr lernwillig. Sie wollen wirklich als Mannschaft spielen und pushen sich gegenseitig.» Nun aber liegt der Fokus auf dem Hier und Jetzt. Und da gilt es, möglichst viel Spielerfahrung zu sammeln. «Besonders in der U13 ist es mit dem neuen Team, das die Juniorenstufen übersprungen hat, eine Herausforderung, da die Gegner oft erfahrener sind», so Oberholzer. In der U11 befinde man sich auf dem Niveau, das der Trainer erwartet hat. «Unser Ziel ist es, die anstehenden Spiele möglichst knapp zu gestalten.» Bereits am kommenden Wochenende, 23. und 24. März, haben die Jungs und Mädchen die Chance, vor Schaffhauser Heimpublikum zu zeigen, was sie in den vergangenen eineinhalb Jahren gelernt haben. Vorgelegt hat die U11 bereits: Vergangenen Samstag verlor sie zwar mit 3:11 gegen Winterthur, konnte sich jedoch mit 10:3 gegen St. Gallen durchsetzen. Damit wahrt man die Chance, sich als Zweitplatzierter der Gruppe Ost fürs Finalturnier der besten sechs Schweizer Teams zu qualifizieren. «Hierfür muss am Samstag aber wirklich alles zusammenpassen.»

Die richtige Technik beim Ballwerfen ist nur ein Teil des Spielsports im Wasser. Bild: Lara Gansser, Schaffhausen24

Zeitplan am Wochenende

U11: Samstag, 23. März

  • 14 Uhr: SC Schaffhausen – SC Kreuzlingen
  • 14.50 Uhr: SC Frauenfeld/Seuzach – SC Kreuzlingen
  • 15.40 Uhr: SC Frauenfeld/Seuzach – SC Schaffhausen

U13: Sonntag, 24. März

  • 13 Uhr: SP Bissone – SC Schaffhausen
  • 13.50 Uhr: SC Winterthur – SC Kreuzlingen
  • 14.40 Uhr: SC Kreuzlingen – SC Schaffhausen
  • 15.30 Uhr: SC Winterthur – SP Bissone
  • 16.20 Uhr: SP Bissone – SC Kreuzlingen 17 Uhr: SC Schaffhausen – SC Winterthur
Lara Gansser, Schaffhausen24