Am 14. Juni 1991 traten über eine halbe Million Menschen in der Schweiz am feministischen Streiktag für ihre Rechte ein. Einiges hat sich seither getan, doch Frauen/FINTA (Frauen, Inter Personen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Personen) erhalten im Jahr 2024 im Schnitt immer noch weniger Lohn und tiefere Renten als die Männer. Frauen/FINTA* übernehmen mehr unbezahlte Arbeit und sie sind mit Diskriminierung und Belästigung konfrontiert. Deshalb wird auch in Schaffhausen wieder zu einem grossen feministischen Streik aufgerufen – inklusive Reden auf dem Fronwagplatz und einem anschliessenden feministischen Fest.
Die Forderungen 2024
Frauen/FINTA* kämpfen 2024 nach wie vor mit Themen wie der Vereinbarkeit, Gleichstellung, Sexismus und Diskriminierung. Tiefe Löhne, fehlende Anerkennung in Pflegeberufen und unbezahlte Care Arbeit sind wenige Beispiele der langen Liste, warum wir uns am 14. Juni die Strassen und Gassen von Schaffhausen nehmen. Der landesweite feministische Streik 2024 setzt den Fokus auf drei Themen und fordert konkret folgende Verbesserungen:
Finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung der Arbeit von Frauen
Es wird die Umsetzung der Lohngleichheit und gezielte Lohnerhöhung in Branchen mit tiefen und mittleren Löhnen und einem hohem Frauenanteil gefordert. Mehr als 1500 Arbeitnehmende, darunter viele Frauen, arbeiten in Schaffhausen zu Tiefstlöhnen und würden von einem
gesetzlichen Mindestlohn von 23.50 Franken pro Stunde profitieren. Daher unterstützen wir die aktuelle MindestlohnInitiative «Für einen Lohn zum Leben» in der Stadt Schaffhausen. Es braucht aber flächendeckende Mindestlöhne für die ganze Schweiz, sowie anständige, existenzsichernde Renten ohne weitere Rentenaltererhöhung und auch keine Rentenkürzungen.
Mehr Zeit und Geld für Betreuungsarbeit
Planbare und familienkompatible Arbeitszeiten statt Arbeit auf Abruf und ständige Erreichbarkeit: Die Arbeitszeit soll auf 35 Stunden pro Woche gekürzt werden. Die Kinderbetreuung soll als Service Public organisiert werden und die Finanzierung der Care-Angebote muss durch die öffentliche Hand erfolgen.
Respekt statt Sexismus am Arbeitsplatz
Nulltoleranz bei sexualisierter Gewalt und Sanktionen für die Täter*innen: Es wird Prävention von sexueller Belästigung und Sexismus am Arbeitsplatz gefordert – inklusive einer Absicherung im GAV. Die ILO-Konvention 190 gegen sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz muss endlich durch die Schweiz ratifiziert und umgesetzt werden.