Bereits am frühen Morgen des 14. Juni war auf dem Herrenacker emsiges Treiben. Ein grosses Festzelt wurde direkt vor dem Stadttheater aufgebaut. Fünf Oldtimer und reichlich gelbe Fahnen des TCS zogen interessierte Blicke der Passanten auf sich. 170 TCS-Mitglieder und Gäste fanden sich am Abend im Foyer ein. Ein Motosacoche aus dem Jahr 1922 zierte prominent ausgeleuchtet die Bühne des Stadttheaters.
Um Punkt 18 Uhr eröffnete der Präsident Roger Roth die feierlichen Reden zum 100-jährigen Bestehen der TCS Sektion Schaffhausen. Mit Lederhelm und Fliegerbrille betrat er die Bühne und startete nach der Begrüssung der geladenen Gäste den Rückblick in die Anfänge des TCS mit einem ersten Film. Peter Götschi, Zentralpräsident des TCS Schweiz, Regierungsrat Martin Kessler und Stadtpräsident Peter Neukomm überbrachten Grussbotschaften aus der TCS-Zentrale und den Regierungen an den jubilierenden Verein. Sie würdigten die vielseitigen Aktivitäten und gute Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen mit der Schaffhauser Sektion des TCS hin.
Roger Roth führte die Gäste von der Vergangenheit in die Gegenwart bis in die Zukunft des TCS mittels kurzweiligen und informativen Filmsequenzen – ganz nach seinem Motto «ein Film spricht Bände». Kurz und prägnant waren auch seine Ausführungen zu den aktuellen Schwerpunkten und zukünftigen Herausforderungen der Sektion sowie seine Forderungen an Politik und Verwaltung. Die Verlosung eines Wettbewerbs, gesponsert durch TCS Camping Schweiz, rundete den Festakt ab. Auch dieser feiert ein Jubiläum, nämlich sein 75-jähriges Bestehen. Nach gut einer Stunde und mit vielen Eindrücken liessen die Gäste den Abend in bester Stimmung bei Apéro riche und einem feinen Munötler Wein ausklingen.
Kurz, prägnant und fordernd
Verkehrssicherheit, der regelmässige Kontakt zu seinen Mitgliedern und die Frage nach der zukünftigen Mobilität in der Stadt Schaffhausen sind gemäss den Ausführungen von Roger Roth die aktuellen Schwerpunkte, die die TCS Sektion Schaffhausen derzeit am meisten beschäftigen. Etwas ausführlicher äusserte er sich zu aktuellen Verkehrsprojekten, wie dem Fäsenstaubtunnel und der Innenstadtlogistik.
So beschäftigte sich der Gesamtvorstand ausgiebig mit dem Projekt «Engpassbeseitigung A4 Schaffhausen-Süd – Herblingen», besser bekannt unter dem Begriff «zweite Röhre Fäsenstaubtunnel». Das Fazit gemäss Roth war, dass die Vorteile des Fäsenstaubprojektes für die Bewohner Schaffhausens bei weitem überwiegen gegenüber den Nachteilen, welche durch die Gegnerschaft aufgeführt werden. So setzt sich der TCS gemeinsam mit den Verbänden ACS, Industrievereinigung, Gewerbeverband und Hauseigentümerverband für eine sachliche Information der Bevölkerung und ein Ja der nationalen Vorlage ein. Als zweites Beispiel führte der Präsident die Innenstadt-Logistik auf. Der TCS beteilige sich hierbei auch an der Findung von pragmatischen und zukunftsgerichteten Mobilitätslösungen, um das Gewerbe und die Einwohner in der Innenstadt auch in der Zukunft adäquat mit Gütern versorgen zu können.
Zu guter Letzt äusserte sich Roth auch zu Tempo 30 und meinte, dass dieses ein geeignetes Instrument für die Beruhigung von siedlungsorientierten Strassen sei. Für verkehrsorientierte Strassen, wie Hauptstrassen, sei Tempo 30 aber definitiv die falsche Wahl. Er appellierte an das Grundverständnis und Augenmass von Politik und Verwaltung, Tempo 30 richtig einzusetzen.