Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Gesellschaft
11.09.2024

BMS – Ja oder Nein?

Es gibt verschiedene Varianten einer Berufsmaturität.
Es gibt verschiedene Varianten einer Berufsmaturität. Bild: pexels.com
Die Berufswahl ist für viele Jugendliche eine entscheidende Frage: Schule oder Lehre – oder doch beides? Jeder Weg bietet Chancen und Herausforderungen in der Berufswahl. Aber welche Vorteile bringt die Berufsmaturität?

Spätestens in der zweiten Sekundarschule geht es mit der eigenen Berufswahl so richtig los. Was möchte ich lernen? Oder will ich irgendwann mal studieren? Das sind alles Fragen, mit denen sich Jugendliche intensiv auseinandersetzen müssen. Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, und doch ist es manchmal gar nicht so einfach, den richtigen Weg auf Anhieb zu finden. Das zeigt sich schon bei der Frage, ob die Jugendlichen weiterhin zur Schule gehen, eine Lehre beginnen oder zusätzlich während ihrer Lehre noch die Berufsmaturität absolvieren möchten.

 

Voraussetzungen und Varianten

Um eine Berufsmaturität im Kanton Schaffhausen absolvieren zu können, müssen die Lernenden zuvor eine Aufnahmeprüfung am Berufsbildungszentrum (BBZ) in Schaffhausen bestehen. Diese Prüfung umfasst die Fächer Mathematik, Deutsch, Englisch und Französisch. Je nach beruflicher Ausrichtung kann der Schwerpunkt der Prüfung leicht variieren. «Grundsätzlich können die Lernenden die Berufsmaturität in zwei verschiedenen Varianten absolvieren», erklärt Catarina Mettler, Abteilungsleiterin Berufsmaturität am Berufsbildungszentrum Schaffhausen. Einerseits gibt es das sogenannte BM1-Modell, bei dem die Schüler:innen während der eigentlichen Lehre in sieben Semestern die Berufsmaturität absolvieren können. Dabei ist der Unterricht so strukturiert, dass die Auszubildenden neben dem bereits festgelegten Tag an der Berufsschule noch einen zusätzlichen Tag für die Berufsmaturität einplanen müssen. Dieser zusätzliche Tag dient dazu, die spezifischen Anforderungen der Berufsmaturität zu erfüllen und den Stoff in den jeweiligen Fächern umfassend zu vertiefen. Andererseits gibt es auch das Modell der BM2, bei dem die einjährige Berufsmaturität an die abgeschlossene Lehre angehängt werden kann. Bei dieser Variante steht die Schule im Fokus, da die Schüler:innen nicht mehr in ihrem Lehrbetrieb tätig sind.

 

Was ist das Richtige für mich?

Vor allem für leistungsstarke Jugendliche ist das BM1-Modell eine gute Lösung. Man muss Freude am Lernen und an der Schule haben. Viele Jugendliche brauchen nach der Sekundarschule jedoch mal eine Pause vom Schulunterricht, und da empfiehlt sich das zweite Modell.

 

Während oder doch nach der Lehre?

Wie Catarina Mettler weiter erzählt, gibt es mehr Absolvent:innen, die das BM2-Modell bevorzugen. Das liege vor allem daran, dass sich die Schüler:innen in diesem Anschlussjahr komplett auf die Schule konzentrieren können. «Für uns ist es wichtig, dass die eigentliche Lehre des Auszubildenden nicht unter dem schulischen Druck leidet», so die Abteilungsleiterin. «Deshalb stehen wir in ständigem Austausch mit den Lehrbetrieben, um die bestmöglichen Varianten für die Lehrlinge herauszusuchen.»

Salome Zulauf