Im März kündigte die Clientis BS Bank Schaffhausen die Schliessung ihrer Filiale in Beringen an. Diese befindet sich im Stockwerkeigentum des Verwaltungsgebäudes Zelg. In Folge der Schliessung plante die Bank, die Räumlichkeiten zu verkaufen. Parallel dazu führten der Gemeindepräsident und der derzeit in Löhningen ansässige Arzt Dr. Michael Woll Gespräche betreffend das Projekt «Gesundheitszentrum Beringen». Aufgrund des Drucks bei der ärztlichen Versorgung kam dabei die Idee auf, die Clientis Filiale in eine moderne Arztpraxis umzubauen, die Platz für mehrere Ärzte bieten soll.
Der Plan sieht vor, dass die Gemeinde die Clientis Filiale erwirbt und die Räumlichkeiten nach dem notwendigen Umbau an Dr. Woll vermietet. Die Clientis BS Bank Schaffhausen unterstützt das Projekt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und bietet der Gemeinde die Filiale zu einem vergünstigten Preis von 1'150'000 Franken zum Kauf an. Für den Umbau in eine Arztpraxis werden Kosten von 400'000 bis 500'000 Franken veranschlagt, wovon Dr. Woll 7/20 und die Gemeinde Beringen 13/20 der Kosten tragen. Der Umbau soll fünf Behandlungszimmer sowie zusätzliche medizinische Einrichtungen umfassen.
Mit dem Projekt wird die hausärztliche Versorgung in Beringen aber auch im gesamten Klettgau erheblich gestärkt. Dies auch deshalb, weil Dr. Woll im Hinblick auf die angedachte Lösung bereits konkrete Schritte zur Anstellung von weiteren Hausärztinnen und Hausärzten in Angriff genommen hat.
Damit erhält auch das momentan laufende Regional- und Standortentwicklungsprojekt «Machbarkeitsstudie Gesundheitsnetz Klettgau Nord» weiteren Rückenwind. Das Projekt untersucht die Möglichkeiten für eine integrierte Versorgungsregion im nördlichen Klettgau mit einem modernen Gesundheitszentrum in Beringen. Die nun geplante Arztpraxis soll dabei integraler Bestandteil des Gesundheitszentrums sein und falls notwendig weiter ausgebaut werden können. Damit konnte einer der grössten potenziellen Stolpersteine für ein solches Zentrum – die Ansiedlung von genügend Hausärztinnen und Hausärzten – bereits vor Abschluss der Machbarkeitsstudie entschärft werden. Vor diesem Hintergrund erachtet der Gemeinderat den veranschlagten Beitrag an die Umbaukosten von 300'000 Franken als eine sehr gute und gerechtfertigte Investition in die medizinische Grundversorgung.
Der Kauf der Clientis-Filiale unterliegt dem obligatorischen Referendum. Neben dem Einwohnerrat muss auch das Volk dem Anliegen zustimmen. Damit der Umbau unmittelbar nach Schliessung der Filiale in Angriff genommen werden kann, plant der Gemeinderat am 22. Dezember die notwendige Abstimmung durchzuführen.