Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Schaffhausen
02.10.2024
02.10.2024 15:56 Uhr

«Wie in einer Sardinenbüchse»

Noch bis zum Fahrplanwechsel fährt die S64 zu den Stosszeiten im 15-Minuten-Takt.
Noch bis zum Fahrplanwechsel fährt die S64 zu den Stosszeiten im 15-Minuten-Takt. Bild: Sandro Zoller, Schaffhausen24
Der 15-Minuten-Takt zu den Hauptverkehrszeiten ist auf der Strecke Schaffhausen – Beringen bald Geschichte. Benutzer:innen der S64 müssen ab dem Fahrplanwechsel im Dezember auf den Bus ausweichen oder sich den neuen Gegebenheiten anpassen.

Grösstenteils bleibt das gute Angebot in der Region unverändert», steht auf der Website des Kanton Schaffhausen geschrieben. Dies gilt sicher für Fahrgäste der Strecke Schaffhausen – Thayngen, wo zur Hauptverkehrszeit versuchsweise der Viertelstundentakt eingeführt wird. Nichtsdestotrotz gibt es mit dem Fahrplanwechsel des Öffentlichen Verkehrs, der am 15. Dezember erfolgt, auch Anpassungen, die manche Zugfahrende einschränken könnten. Der gemäss sh.ch schlecht genutzte Viertelstundentakt der S-Bahn zwischen Beringen und Schaffhausen wird durch die Verlängerung der Buslinie 21 ersetzt, die zukünftig von Siblingen über Beringerfeld bis nach Schaffhausen fährt. Dies bedeutet für die betroffenen Fahrgäste, dass sie während der Stosszeiten auf die Busverbindungen ausweichen müssen. Alternativ steht ihnen weiterhin die S-Bahn-Linie S64 zur Verfügung, die jedoch nur im Halbstundentakt verkehrt.

Der «Bock» hat sich rund um den Bahnhof Schaffhausen umgehört und die Reisenden gefragt, was sie von den anstehenden Veränderungen halten und wo der Pendlerschuh allenfalls noch drückt.

«Aufgrund der Arbeit bin ich zu Stosszeiten auf den Zug angewiesen. Zukünftig bleibt mir nichts anderes übrig, als auf den nächsten Zug zu warten. Mit dem Bus hätte ich viel zu lange, da er über Siblingen fährt.»
Regula M.
Regula M. aus Neunkirch. Bild: Sandro Zoller
«Zum Beispiel für meine Schwester ist der Bus die bessere Wahl. Wenn sie nach dem Einkauf in Schaffhausen den Zug nehmen würde, müsste sie ihre schweren Taschen ein gutes Stück weiter tragen.»
Werner Schmid
Werner Schmid aus Schaffhausen. Bild: Sandro Zoller
«Ich fahre die Strecke Schaffhausen – Beringen nur hin und wieder. Dennoch finde ich es schade, wenn der Takt gestutzt wird. Dies spielt nur den Autos in die Hände.»
Silvia Itenso
Silvia Itenso aus Schaffhausen. Bild: Sandro Zoller
«Den 15-Minuten-Takt erachte ich als sehr sinnvoll. Zukünftig sitzt man zu Stosszeiten im Zug wieder wie in einer Sardinenbüchse. Früher war zumindest der Abstand zwischen Bus und Bahn genau 15 Minuten, heute sind es sieben. Man kann sagen, dass der Bus dem Zug hinterher fährt und dabei auch noch fast das Dreifache für die Strecke benötigt. Wenn ich mit dem Zug in Schaffhausen ankomme und in der Nähe in einem Laden einkaufen gehe, bin ich noch vor dem Bus wieder am Bahnhof, so lange braucht dieser. Mir kommt es nicht so vor, als ob die Bahn auf der Strecke Schaffhausen - Beringen zu wenig genutzt wird. »
Kai H.
Kai H. aus Beringen. Bild: Sandro Zoller
«Es ist klasse, dass ich von Neuhausen innert drei Minuten in der Stadt bin. Heute fahre ich ausnahmsweise ein wenig früher als üblich mit der Bahn nach Hause. Normalerweise nehme ich einen der eingeschobenen Züge zur Hauptverkehrszeit – 17.34 oder 18.34 Uhr. Die Verschmälerung des Taktes der S64 betrifft mich somit persönlich. Ich finde es nicht witzig. Aber die Verantwortlichen bei der Stadt machen sowieso nur das, was sie wollen.»
Eva Dellasega
Eva Dellasega aus Neuhausen Bild: Laura Alar
Sandro Zoller, Schaffhausen24