Mitten im Landwirtschaftsbetrieb seines Bruders widmet sich Dominik Keller einer ganz besonderen Aufgabe: der Imkerei. Vor drei Jahren startete der Bauernsohn mit fünf Bienenvölkern, heute pflegt er rund 20 Völker. Der Hof in Dörflingen bietet ideale Voraussetzungen: Blühstreifen, Obstbäume, Reben und landwirtschaftliche Kulturen wie Raps, Mais und Phacelia Felder liefern den Bienen ein reichhaltiges Nahrungsangebot.
Schon als Kind erlebte Dominik das Honigschleudern bei seinem Vater. Später war es sein Schwiegervater, ebenfalls Imker mit 24 Bienenvölkern, der ihn endgültig für die Bienen begeisterte. «Ich hatte gerade mein nebenberufliches Studium abgeschlossen, mit dem neuen Job begonnen und wollte etwas, das mich mit der Natur verbindet», erinnert sich Dominik.
Bauernhof – das Bienenparadies?
Ein Grossteil der Bienenvölker steht direkt neben den Rapsfeldern. «Raps ist im Frühling ein wichtiger Ernährungsbestandteil der Bienen», erklärt der Imker. Mit seinem hohen Nektar- und Pollenwert liefert der Raps optimale Bedingungen. Der Frühlingshonig, geprägt von Rapspollen und Blütenstaub, verströmt beim Öffnen des Glases einen ganz eigenen Duft. «Wenn man ihn probiert, hat er im Nachgang einen leichten, floralen und kohligen Geschmack – so, wie der Raps bei der Ernte riecht», beschreibt Dominik.
Auch Sonnenblumen, Mais und Zwischenfruchtkulturen wie Phacelia bieten reichlich Nahrung. Die hofeigenen Blühstreifen und Hecken leisten gerade in Trockenperioden wertvolle Dienste. «Dann müssen die Bienen nicht weite Wege zurücklegen», erklärt Dominik.
Die Zusammenarbeit mit seinem Bruder, der den Betrieb nach ÖLN-Richtlinien, aber nicht biologisch bewirtschaftet, klappt hervorragend – auch beim Thema Pflanzenschutzmittel. Dominik betont: «Hier gilt: so wenig wie nötig und wenn irgendwie machbar, sollte die Ausbringung des Pflanzenschutzes auf die Abendstunden gelegt werden, wenn die Bienen nicht mehr fliegen», erklärt er. Gleichzeitig ist ihm bewusst: «Ohne Pflanzenschutz gäbe es keinen Raps – und man kann von den Bauern nicht verlangen, nur nachts zu arbeiten.»
Ein besonderes Miteinander herrscht auf dem Hof zwischen Bienen und Hühnern. Die hofeigenen Hühner picken rund um das Bienenhaus Würmer und Insekten. «Anfangs gab es ein paar Stiche, aber die Hühner haben schnell gelernt, sich vom Ausflugloch der Bienen fernzuhalten», berichtet Dominik schmunzelnd.