53 Acts zwischen Main- und Talentstage, 180 Tonnen Material, 20 Kilometer Kabel, 100 Kühlschränke, über 700 freiwillige Helferinnen und Helfer und 50 000 Liter Bier. Das ist Stars in Town 2025 in Zahlen. In zweieinhalb Wochen wurde das Altstadtfestival trotz Regen mit viel Fleiss auf dem Herrenacker aufgebaut. Alex Blunschi vom Content-Team, die Gesamtkoordinatorin und Crew-Verantwortliche Sybille Russenberger sowie der Talentstage-Booker und Bauchef Lukas Brugger wirken einen Tag vor dem Festivalbeginn entspannt, was sich als gutes Zeichen interpretieren lässt. «Wir freuen uns riesig. Die Helferinnen und Helfer sind bereit. Jetzt müssen nur noch die Bands ankommen», so Alex Blunschi. Beim Stars in Town geht es nicht darum, jeden Abend dabei zu sein. Die abwechslungsreiche Auswahl an Künstlerinnen und Künstlern soll dafür sorgen, dass für alle etwas dabei ist. Denn den Organisatoren liegt es am Herzen, Acts zu buchen, die man nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Alice Cooper und Nelly Furtado waren beispielsweise in den letzten zehn Jahren nur sporadisch in der Schweiz zu sehen. Doch das Booking wird immer kostspieliger, da grosse Acts Gagen von bis zu 200.000 Franken verlangen, wie Alex Blunschi an der Medienorientierung erklärt.
Wo junge Talente die Bühne erobern
Wie es auf der Talentstage aussieht, erzählt Lukas Brugger.
«Bock»: Wie viele Anmeldungen gibt es im Durchschnitt und wie werden die Künstlerinnen und Künstler für die Talentstage ausgesucht?
Lukas Brugger: Es gibt sehr viele Anmeldungen, etwa 150–200 pro Jahr. Für den Auswahlprozess gibt es unterschiedliche Kriterien: Einerseits müssen die Acts mit der Hauptbühne abgestimmt sein, so wird beispielsweise am Rockabend auch auf der Talentstage Musik in diese Richtung gespielt. Andererseits arbeiten wir mit dem Migros Kulturprozent zusammen, da sie Wert auf Ostschweizer Bands legen, müssen wir darauf achten, dass die Künstlerinnen und Künstler aus dieser Region kommen. Anschliessend wird geschaut, ob wir sie uns auf der Bühne überhaupt vorstellen können, dass schlussendlich der Termin als auch die Gage passen.
Dieses Jahr treten zwei Schaffhauser Musiker auf die Talentstage: Leon Wiesmann und Noah Parks. Wieso ist das so und was brauchen Musikschaffende, um ausgesucht zu werden?
Brugger: Wir achten immer darauf, dass mindestens zwei bis drei Schaffhauser Acts dabei sind, aber das ist nicht so einfach, weil es in Schaffhausen keine grosse Musikszene gibt. Sie sollen uns musikalisch überzeugen, Bühnenerfahrung mitbringen und Präsenz auf der Bühne zeigen.
Was ist das grösste Highlight – und was die grösste Herausforderung in deiner Arbeit als Booker?
Brugger: Das Schönste ist, dass man so viel mit Musik zu tun hat. Ein grosser Teil ist Musik hören und sich Gedanken darüber machen, wie das Line-up zusammengestellt wird. Die Auswahl ist hingegen nicht so einfach. Entscheidungen zu treffen ist nicht leicht. Verhandlungen sind auch nicht einfach, vor allem wenn es um die Gage geht.