Auf dem Gartentörli prangt das Schild «Hier wache ich. Betreten auf eigene Gefahr!». Fürchten muss man sich jedoch kaum, wenn man Willi und Margrit Alder in ihrem Zuhause in Feuerthalen besucht. Denn der «grosse Hund» ist niemand Geringerer als Golden Retriever Sascha, der das Ehepaar seit elfeinhalb Jahren auf Trab hält. Gelassen liegt er im Eingangsbereich auf seinem Kissen und lässt sich von auswärtigen Besucherinnen und Besuchern nicht aus der Ruhe bringen.
Etwas weiter, am Küchentisch, sitzen Willi und Margrit Alder. Vor ihnen stapeln sich Fotoalben mit der Aufschrift «Sascha», die sie für das Gespräch mit dem «Bock» bereitgelegt haben. Beim Durchblättern tauchen Erinnerungen auf: Bilder von Sascha als tapsiger Welpe, von Spaziergängen mit Willi Alder am Rhein, alles kleine Momentaufnahmen, die auf eine langjährige Freundschaft zwischen Mensch und Vierbeiner erinnern. Denn zwischen Willi Alder und Sascha besteht eine ganz besondere Verbindung. Täglich sind sie zu zweit unterwegs, ob im Dorf, am Rhein oder in der Stadt, man sieht die beiden fast ausschliesslich im Doppelpack.
56 Jahre
Hunde spielen im Leben der Alders ohnehin seit eh und je eine grosse Rolle. «Wir haben seit 56 Jahren immer einen Hund», erinnert sich der 82-Jährige zurück. «Als Margrit und ich geheiratet haben, kauften wir uns zu Weihnachten unseren ersten Hund – einen Pudel. Seither ist unser Haus nie ohne Vierbeiner geblieben.» Weshalb sie immer einen Hund hatten, erklärt Willi Alder: «Ein Hund war für mich immer auch ein Kamerad. Früher, als ich viel Sport gemacht habe, bin ich immer mit dem Hund lange Strecken gelaufen.» Sascha ist inzwischen der fünfte Hund in ihrem Leben und für beide weit mehr als nur ein Haustier. Er sei zutraulich, ruhig und man höre ihn kaum jemals bellen. Tricks habe er nie lernen müssen, wichtiger sei gewesen, dass er ins Familienleben integriert wird. Ob es eine bestimmte Erziehungsmethode gibt, welche die Alders in den letzten 56 Jahren erlernt haben, meinte Willi Alder: «Einerseits braucht es viel Liebe, andererseits ist er immer und überall dabei, auch am wöchentlichen Stammtisch beim Jassen», erklärt Willi Alder. So ist Sascha längst ein Familienmitglied und auch ganz selbstständig. «Er schläft bei dieser Hitze draussen im Garten, tagsüber kann es auch mal vorkommen, dass man ihn fast hineinrufen muss, damit er sich wieder einmal zeigt», ergänzt Margrit Alder.