Statt alte Laufschuhe im Regal verstauben zu lassen, können diese künftig noch einmal richtig Strecke machen. Am diesjährigen Schaffhauser Stadtlauf sammelte die Initiative «ReBOOTswitzerland» erstmals gebrauchte Lauf- und Turnschuhe. Diese werden anschliessend gereinigt und aufbereitet, bevor sie in Südafrika ein zweites Leben erhalten. Dort kommen sie Bedürftigen zugute und können so noch unzählige Kilometer zurücklegen. Zahlreiche Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, ihre ausrangierten Paare abzugeben.
Spenden statt verschwenden
Gegründet wurde «ReBOOTswitzerland» von Jurgen Foley, passioniertem Läufer, Triathlet und Coach, sowie dem Zürcher Fitnessunternehmer John Hendren. Die Idee entstand, als Jurgen Foley einige Zeit mit seiner Frau in Südafrika lebte. «Damals habe ich begonnen, meine gebrauchten Laufschuhe den Menschen vor Ort zu geben. Sie hatten grosse Freude daran, und auch die Nachfrage war sehr gross. Erst da wurde mir bewusst, wie begehrt diese getragenen Schuhe für die Menschen vor Ort sind», erzählt der Sportler. In Südafrika habe das Laufen einen ganz anderen Stellenwert als in der Schweiz: «Es ist mehr als nur ein Ausgleich zum Job oder zur Schule», so der Coach.
Vom Zürilauf-Cup nach Schaffhausen
Seit diesem Jahr ist die Initiative auch in der Schweiz verankert. Beim Zürilauf-Cup konnten an verschiedenen Laufveranstaltungen bereits erfolgreich Schuhe gesammelt werden. Das Prinzip ist bewusst unkompliziert: «Das Schöne an unserer Initiative ist, dass jeder mitmachen kann. Viele haben ein Paar Laufschuhe zu Hause, die sie nicht mehr tragen – und genau die kann man uns geben, um jemand anderem eine Freude zu machen», so Jurgen Foley.
Ist mein Schuh geeignet?
Oft stellt sich die Frage, welche Schuhe überhaupt angenommen werden. Foley erklärt: «Wir stellen den Spenderinnen und Spendern jeweils nur eine einfache Frage: Könntest du mit diesem Schuh in seinem jetzigen Zustand noch 100 Kilometer laufen oder gehen und das ohne Probleme? Wenn die Antwort ‹Ja› lautet, dann ist der Schuh geeignet für ‹ReBOOTswitzerland›.»
Auf dem Weg nach Südafrika
Seit 2014 spendet Jurgen Foley Laufschuhe an Bedürftige in Südafrika. Was als kleine Geste begann, hat sich mit den Jahren zu einem grossen Projekt entwickelt: Unzählige Paare wurden seither gesammelt. Die Schuhe werden in Containern verschifft, in denen rund 6000 Paare Platz haben. «Was mich am meisten motiviert, ist die unglaubliche Grosszügigkeit hier in der Schweiz. Das macht es umso schöner, Zeit und Energie in die Initiative zu investieren», sagt Foley. Auch die Unterstützung der Veranstalterinnen und Veranstalter sowie weiterer Personen sei enorm gross. So beispielsweise von den südafrikanischen Lauflegenden Zola Budd und Elana Meyer oder von der Hilfsorganisation Songo, die vom ehemaligen Schweizer Spitzen-Mountainbiker Christoph Sauser gegründet wurde.