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Gesellschaft
15.09.2025

Ein Schritt näher an seinen Träumen

Beim «Walk of Dreams» ist jeder dazu eingeladen, über eigene Träume nachzudenken.
Beim «Walk of Dreams» ist jeder dazu eingeladen, über eigene Träume nachzudenken. Bild: zVg.
Träume geben Kraft und Hoffnung. Genau das wollen Daniel Manser und Jens Keel weitergeben. Mit der Organisation «A Million Dreams» erfüllen sie benachteiligten Menschen Träume. Am 25. September laden sie in Schaffhausen zum «Walk of Dreams».

Für Daniel Manser sind Träume das höchste der Gefühle. «Sie können platzen oder sich erfüllen. Es sind die Momente im Leben, die man nie vergisst.» Zusammen mit Jens Keel hat er die gemeinnützige Organisation «A Million Dreams» gegründet, mit dem Ziel, Menschen glücklich zu machen. Durch Benefiz-Wanderungen sammeln die beiden Geld und Sponsoren, um benachteiligten Menschen ihre Träume zu erfüllen. Zugleich möchten sie dazu inspirieren, über eigene Träume nachzudenken.

Bei den sogenannten «Walk of Dreams» gehen die beiden Gründer selbst mit. «Das war eigentlich die Ursprungsidee», erklärt Daniel Manser. «Wir wollten durch die ganze Schweiz wandern und jeden mitnehmen, der mitwill.» Die Strecken wählen die beiden nach Gutdünken aus. «Es soll eine gemütliche Wanderung auf einer schönen Strecke sein, bei der man sich Gedanken zu seinen Träumen machen kann.»

In diesem Jahr sind die beiden in Schaffhausen unterwegs. Hier startet die erste Etappe des diesjährigen «Walk of Dreams» am 25. September. Kein zufällig gewähltes Datum, sondern ein ganz offizielles: Es ist der internationale Tag der Träume. Darum werden an diesem Tag schon während der Wanderung die ersten Träume erfüllt. «Wir haben sehbehinderte und blinde Menschen eingeladen, mitzuwandern.»
Auf den rund 16 Kilometern von Thayngen nach Schaffhausen bleibt genügend Zeit, sich auszutauschen. «Einfach mal einen Tag Zeit nehmen, um miteinander zu reden, sich kennenzulernen und sich Gedanken zu machen.» Das Wandern sei dafür ideal: «Schon die alten Griechen wussten, dass man beim Herumlaufen am meisten lernt.»
Die Gespräche ergeben sich dabei ganz von selbst. «Manche wandern mit Freunden oder der Familie, andere kommen allein. Einen Gesprächspartner findet man immer.» Dabei müsse es auch nicht immer um Träume gehen. «Wir sind keine Esoteriker, man darf auch übers Wetter oder die Landschaft sprechen.»

Daniel Manser (l.) und Jens Keel wandern für den guten Zweck durch die Schweiz. Bild: zVg.

Eine Geschichte, die ihn besonders berührt hat und darin bestärkt, weiterzumachen, ist die von Irene. Irene litt nach dem Tod ihres 19-jährigen Sohnes jahrelang an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Sie träumte von einer Reise nach Irland, um dort die Asche ihres Kindes zu verstreuen. Diesen Traum konnte ihr «A Million Dreams» erfüllen. Doch noch schöner als diese Traumerfüllung war für Daniel Manser zu sehen, wie sehr sich Irenes Leben danach verändert hat. «Letztes Jahr ist sie mit uns ein Stück einer Wanderstrecke gegangen und mittlerweile ist sie wieder in die Gesellschaft integriert und kann wieder arbeiten. Es ist so schön, dass sie das geschafft hat.»

Welche Träume letztlich erfüllt werden, entscheiden die beiden Gründer. Wichtig ist, dass es die Träume von benachteiligten Menschen sind. «Wenn jemand einfach schreibt, ich bin alt und habe kein Geld, ist das für uns noch keine Benachteiligung.» Und die Wünsche müssen natürlich erfüllbar sein. «Auf den Mond fliegen können wir nicht», lacht Manser. Doch die Traumerfüller kommen schon nah ran.

Die an Leukämie erkrankte Maëlie (5) wünschte sich eine Fahrt im Heissluftballon und dabei ein Einhorn unter einem Regenbogen zu sehen. Mit einem Einhorn-Heissluftballon mit Regenbogenmähne konnte «A Million Dreams» dem Mädchen diesen Traum erfüllen. «Die Freude bei Maëlie und ihrer Familie zu sehen, tut einfach gut. Diese Leute haben eine lange Leidenszeit hinter sich und es ist schön, wenn sie merken, dass jemand an sie denkt.»

Claudia Riedel, Schaffhausen24