Wer die Halle 5 auf dem Zeughausareal auf der Breite betritt, riecht Motoröl sowie Eisen und spürt die Atmosphäre vergangener Zeiten aus der Schweizer Armee. Seit der Eröffnung im September 2005 hat sich das Museum im Zeughaus weit über Schaffhausen hinaus einen Namen gemacht – als Ort, der Geschichte lebendig macht. Von Anfang an dabei war Martin Huber, Präsident der Stiftung Museum im Zeughaus. Mit von der Partie ist Jürg Krebser, Präsident des Vereins Museum im Zeughaus, der seit 15 Jahren dabei ist. Gegründet wurde das Museum 2004 von Karl Bauert, Jürg Zimmermann und Martin Huber. Alle drei waren passionierte Sammler: Karl Bauert sammelte militärische Ausrüstung, Martin Huber Artilleriegeschütze und Motorfahrzeuge und Jürg Zimmermann besass rund 140 historische Blechblasinstrumente. «Damals brauchten wir schlicht Platz, um unsere Sammlungen zugänglich zu machen, statt sie im Keller verstauben zu lassen», erinnert sich Martin Huber. Durch einen Zufall lernten sich die drei Schaffhauser kennen, zwei von ihnen hatten schon privat einen Raum auf dem Areal des Zeughauses gemietet. Durch einen Zusammenschluss und mit der Unterstützung der damaligen Kantonsbaumeisterin Katharina Müller, des Architekten Manuel Bergamini und des Künstlers Erwin Gloor erhielten die drei Gründer die Möglichkeit die Halle 5, zu restaurieren und daraus das heutige Museum im Zeughaus zu gestalten.
Alte Fundstücke
Von Beginn an war den Gründern klar, dass es ihnen nicht nur um das Zeigen alter Gegenstände geht. «Wir wollten nie einfach nur Dinge hinstellen, die man einmal durch eine Vitrine betrachtet», sagt Martin Huber. «Uns war wichtig, dass die Besucherinnen und Besucher etwas lernen und mitnehmen.» Seither hat das Museum über 20 Ausstellungen realisiert, oft mit einem Bezug zur Region Schaffhausen. Themen wie die Mobilmachung der Schweizer Armee, Artillerie von gestern bis heute, die Bombardierung Schaffhausens im Zweiten Weltkrieg, der Landesstreik von 1918, aber auch die Coronapandemie 2020 standen bereits im Fokus. Die Ausstellung 2019, zur Bombardierung Schaffhausens, war für Martin Huber und Jürg Krebser rückblickend besonders eindrücklich: «Als Zeitzeugen mit Tränen in den Augen vor den Fotos standen und uns von ihren eigenen Erlebnissen noch zusätzlich berichteten, war schon sehr bewegend.»
Engagierter Verein
Der Verein zählt heute über 730 Mitglieder, davon rund 150, die sich aktiv engagieren – sei es beim Aufbau neuer Ausstellungen, beim Restaurieren von Exponaten, an den jährlich sieben Museumstagen, bei Führungen oder als Motorfahrer bei den regelmässigen Ausfahrten mit allen 50 historischen Motorfahrzeugen. Regelmässig nutzen Schulklassen und Vereine das Museum für Besuche, um mehr über die Geschichte zu erfahren. Insgesamt verzeichnet das Museum im Schnitt rund 3900 Besucherinnen und Besucher pro Jahr. Die meisten Ausstellungsstücke stammen dabei aus privaten Sammlungen. Daneben arbeitet das Museum aber eng mit anderen Institutionen zusammen, um für Sonderausstellungen Leihgaben zu erhalten. «Die Leihgeber freuen sich meist sehr, wenn ihre Stücke gezeigt werden», so Martin Huber.