Wer sich künftig im Internet bewegt, soll sich digital ausweisen können – etwa beim Kauf von alkoholischen Getränken oder bei der Eröffnung eines neuen Bankkontos. Am 28. September entscheidet das Schweizer Stimmvolk über ein neues E-ID-Gesetz, das vom Bundesrat und Parlament vorgeschlagen wurde. Die Idee einer elektronischen Identität ist aber nicht neu: Bereits im März 2021 kam eine Vorlage an die Urne. Sie scheiterte jedoch deutlich, weil die Herausgabe durch private Anbieter vorgesehen war. Das Parlament will die Verantwortung für die E-ID nun dem Bund übertragen. Dieser soll die E-ID ausstellen, das System betreiben und den Schutz der Privatsphäre sowie die Datensicherheit gewährleisten. Gegen dieses Bundesgesetz wurde das Referendum ergriffen, weshalb das Stimmvolk nun erneut darüber abstimmt.
Ist die E-ID laut dem Bund sicher?
Mit der E-ID könnten sich Bürgerinnen und Bürger ab frühestens Mitte 2026 gegenüber Behörden und Unternehmen digital ausweisen. Dabei dürften Unternehmen jedoch nur jene Angaben einsehen, die sie für eine bestimmte Dienstleistung oder einen Kauf tatsächlich benötigen, wie beispielsweise das Alter zur Überprüfung der Volljährigkeit. Alle weiteren persönlichen Daten blieben für sie verborgen. Die Nutzung der E-ID soll freiwillig sein und ist kostenlos. Gleichzeitig betont der Bund, dass sämtliche Dienstleistungen auch weiterhin analog verfügbar bleiben, für jene Personen, die in zukunft nicht die E-ID benutzen wollen. Die E-ID wird mit einem Smartphone verknüpft.
Pro und Contra
Während Befürwortende unter anderem betonen, dass eine E-ID in der heutigen Zeit notwendig sei, um im digitalen Wandel international mithalten zu können, weisen die Gegnerinnen und Gegner auf mögliche Risiken hin. Sie argumentieren, dass die sensiblen Daten der Nutzerinnen und Nutzer missbraucht werden könnten, beispielsweise für unautorisierte Profilierungen oder den Zugriff durch Dritte. Befürworterinnen und Befürworter entgegnen, dass die Verantwortung nun beim Bund liege, der die E-ID ausstelle, das System betreibe und gleichzeitig den Datenschutz sowie die Privatsphäre umfassend gewährleiste. So sollen die Vorteile einer digitalen Identität genutzt werden können, ohne dass die Sicherheit der persönlichen Daten gefährdet wird.