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30.09.2025
29.09.2025 15:57 Uhr

Auf den Spuren der Kelten

Das grenzüberschreitende Projekt hat viele Menschen involviert, die sich leidenschaftlich für die Vermittlung und Erhaltung von Kultur einsetzen. Kultur und Geschichte hören bekanntlich nicht an den Landesgrenzen auf.
Das grenzüberschreitende Projekt hat viele Menschen involviert, die sich leidenschaftlich für die Vermittlung und Erhaltung von Kultur einsetzen. Kultur und Geschichte hören bekanntlich nicht an den Landesgrenzen auf. Bild: Ginevra Lo Piccolo
Am Samstag, 27. September, fand ein besonderer Spaziergang statt. Gemeinsam mit den Gemeinden Jestetten und Rheinau hat der Naturpark Schaffhausen den grenzüberschreitenden Keltenrundweg eröffnet. Es war eine berührende Erfahrung, die eine Verbindung zwischen einer der prominentesten Bevölkerungsgruppen der Vergangenheit und der heutigen Zeit herstellt.

Vor rund 2000 Jahren erstreckte sich die keltische Bevölkerung von Anatolien bis Irland und durch die Schweiz. Dabei handelte es sich um eine Urgemeinschaft mit verschiedenen Stämmen, die sich kulturell ähnelten. Zu ihnen zählten beispielsweise die Gallier in Frankreich, die Galater in der heutigen Türkei und die Helvetier in der heutigen Schweiz. An der Spitze der keltischen Gesellschaft standen die Druiden als Lehrer, Richter und Heiler. Sie prägten das Leben der Menschen massgeblich. Da sie ihr Wissen jedoch nur mündlich weitergaben, liegt bis heute ein geheimnisvoller Schleier über der Welt der Kelten. Sicher ist jedoch, dass sie sich hier niedergelassen und Spuren hinterlassen haben, die heute, wie ein Portal, eine Verbindung zu unseren Vorfahren schaffen.

Natur und Kultur verbinden

Ziel des neu eröffneten Keltenwegs ist es, diese Spuren wieder sichtbar zu machen. Der 8,8 Kilometer lange Rundweg liegt zwischen Jestetten-Altenburg und Rheinau. Entwickelt wurde das Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem Naturpark Schaffhausen, den Gemeinden Jestetten und Rheinau, der Hochrheinkommission, dem Landesamt für Denkmalpflege und der Zürcher Kantonsarchäologie. Dank des aktiven Engagements der Bevölkerung, in zwei Workshops, konnten Ideen für den grenzüberschreitenden Themenweg eingebracht werden. Entstanden ist ein abwechslungsreiches Angebot: Entlang des Weges animieren keltische Spielelemente zum Mitmachen, während Infotafeln und Comiczeichnungen spannendes Wissen vermitteln. Für die digitale Welt wurde zudem die ArCo-Museum-App entwickelt. Für die Zukunft gibt es noch einige Wünsche, darunter ein Dorfmuseum in Altenburg und ein Living-History-Festival von Rheinau bis Altenburg, das die Kelten noch erlebbarer machen soll.

  • Beim Dorfplatz in Altenburg wurde eine neue Info-Tafel enthüllt. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Kurt Altenburger mit einem besonderen Fundstück: einer keltischen Schweinfigur. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Am Dorfplatz in Altenburg versammelten sich viele zum Keltenrundgang. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Sylvia Baumgarten, Exkursionsleiterin, gibt Einblicke in die keltische Wohnkultur. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Der Darsteller und keltische Spezialist Kurt Berhalter, alias «Peredur EBerhalter», erzählt von der originalgetreuen Kleidung. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Mehrere Personen hielten eine Rede, so auch der Rheinauer Gemeindepräsident Andreas Jenni. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Auch Nadja Hallauer, Mitglied des Vorstands der Hochrheinkommission, kam zu Wort. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • In der Märchenstunde präsentiert Felicity Green ihr Buch – und die Erzählung wird lebendig inszeniert. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Es wurden unzählige Gänsefüsse und Rinderknochen sowie zahlreiche Amphorenbruchstücke gefunden. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Ein Bruchteil der Funde aus Grabungen, begonnen in den 1970ern und 2022 wieder aufgenommen. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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  • Archäologen widmen sich mit Leidenschaft der keltischen Vergangenheit – auch wenn das bedeutet, im Regen zu arbeiten. Bild: Ginevra Lo Piccolo
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Ginevra Lo Piccolo, Schaffhausen24