Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Handball
27.10.2025

Elfter Sieg im Spitzenkampf bei Pipo-Abschied

Die Kadetten zeigten sich nach der Niederlage in Belgrad bestens erholt.
Die Kadetten zeigten sich nach der Niederlage in Belgrad bestens erholt. Bild: Vittoria Prince
Auch im elften Meisterschaftsspiel blieben die Kadetten Schaffhausen siegreich und entführten mit einem nie gefährdeten 34:31 (17:13)-Erfolg auch aus St. Gallen beide Punkte beim letzten Einsatz von Kristian Pilipovic im orangen Dress. Nach der Länderspielpause kommt es am 5. November zum Topspiel in der BBC Arena gegen den HC Kriens-Luzern.

Von Beginn an zeigten sich die Kadetten gut erholt nach der ersten Saisonniederlage in Belgrad und höchst fokussiert, direkt wieder eine Reaktion zu zeigen. Mit einer beweglichen und aggressiven Abwehr stellte der Spitzenreiter den bisherigen Tabellendritten, der mit viel Rückenwind und vier Erfolgen in Serie in das Spitzenspiel ging, vor grosse Probleme. So konnte sich Torwart Leon Bergmann immer wieder auszeichnen und zur Pause 36 Prozent der Würfe auf sein Tor abwehren – dreimal sogar fangen. Verzichten mussten die Kadetten auf die beiden angeschlagenen Leistungsträger Josip Peric und Ariel Pietrasik. Auch Kristian Pilipovic war nach dem Spiel in Serbien angeschlagen und nahm zunächst auf der Bank Platz.

Das erste Mal etwas absetzen konnten sich die Orangen nach einem krachenden Wurf von Dimitrij Küttel in den Winkel und einem wunderschönen Dreher von Odinn Thor Rikhardsson. Mit einer geschlossenen, variablen Teamleistung zeigte sich der Schweizer Meister schwer ausrechenbar und strahlte von jeder Position grosse Torgefahr aus. Die Kadetten drückten dem Spiel früh ihren Stempel auf und verzückten die Zuschauer mit einem herrlichen Flieger von Juan Castro Alvarez auf Rikhardsson (7:5) sogar in Unterzahl. Nach dem 15:9, erneut durch den isländischen Nationalspieler, zog Otmar-Coach Michael Suter früh die Notbremse in Form der ersten Auszeit. An den Kräfteverhältnissen änderte sich dennoch wenig. Die Kadetten zwangen die Gastgeber weiter zu Fehlern und zeigten sich im Konter eiskalt, liessen aber zweimal die Chance aus, auf das leere Tor zu treffen, nachdem Suter auf den siebten Feldspieler setzte. Mit zwei Paukenschlägen verabschiedeten sich die beiden Mannschaften in die Kabine. Erst schickte Bergmann Rikhardsson über das ganze Spielfeld auf die Reise, der verwandelte spektakulär per Flieger, auf der anderen Seite setzte Carl Löfström mit einem schönen Tor den Schlusspunkt unter temporeiche erste 30 Minuten.

Nach der Pause setzte Hrvoje Horvat auf viele Wechsel und brachte auf fast jeder Position frische Kräfte. Best Player Luka Maros eröffnete mit einem seiner acht Tore den Reigen im zweiten Durchgang mit einer Fackel in den Winkel. Die Munotstädter zeigten sich auch nach dem Seitenwechsel konsequent, entschlossen und sehr zielstrebig. Maros stellte nach knapp 39 Minten schon auf 22:14 für seine Equipe. «Die Einstellung war von der ersten Minute an top», lobte Horvat und hob hervor: «Die Deckung hat gut gearbeitet. Wir sind engagiert und mit viel Fokus reingegangen.» 20 Minuten vor Schluss trug sich auch Goalie Bergmann in die Torschützenliste ein und erhöhte weiter auf 24:15. Die Partie war früh entschieden. So richtig zum Spitzenkampf wurde sie nur noch einmal, weil «wir nach der Entscheidung etwas nachgelassen haben», erklärte der Kadetten-Coach.

Otmar spielte nun noch einmal wie befreit auf, brachte Feuer in die Zweikämpfe, nutzte die Fehler der Kadetten und kam mit hohem Tempo zu einigen schnellen Toren. Sieben Minuten vor Schluss besorgte Löfström das 27:30 – doch Castro Alvarez, Rikhardsson und Maros setzten mit ihrer Klasse die richtigen Antworten in die Maschen des St. Galler Tores. In den letzten fünf Minuten stand Pilipovic noch einmal zwischen den Pfosten. Nun verabschiedet er sich Richtung Nordmazedonien. «Ich bin zufrieden», resümierte Horvat, «es war nicht leicht nach der Niederlage in Belgrad hier gegen solch eine gute Truppe zu spielen.» Mit Respekt sei man nach St. Gallen gefahren, umso glücklicher war der 47-Jährige, dass «wir sehr entschlossen und geschlossen aufgetreten sind.»

Nächstes Heimspiel am 5. November – Cup terminiert

Am Mittwoch, 5. November, kommt es im nächsten Heimspiel in der BBC Arena gegen den HC Kriens-Luzern zum mit Spannung erwarteten Top-Duell (19.15 Uhr). Bevor es dann am 11. November in der European Handball League bei RK Nexe Nasice weitergeht, wurde der Cup-Achtelfinal bei SV Fides St- Gallen auf Freitag, 7. November, um 20.30 Uhr im Athletikzentrum St. Gallen terminiert.

Sieben Nationalspieler auf Reisen

Zuvor sind sieben Kadetten-Spieler mit ihren Nationalmannschaften im Einsatz. Für die Schweiz Luka Maros, Lucas Meister, Dimitrij Küttel und zum ersten Mal auch David Hrachovec. Ausserdem Odinn Thor Rikhardsson mit Island, Leon Bergmann mit Österreich und Daniel Reznicky für Tschechien. Ariel Pietraisk kann aufgrund seiner Verletzung hingegen nicht für Polen auflaufen.

Quickline Handball League

TSV St. Otmar St. Gallen vs. Kadetten Schaffhausen 29:26 (15:11)
Kreuzbleiche St. Gallen. 640 Zuschauer. SR: Stalder/Boshkoski.

Kadetten Schaffhausen: Pilipovic (0 P./0 %), Bergmann (10 P./29 %/1 Tor); Meister (2), Prince, Saueressig (1), Rikhardsson (8/3), Hrachovec (2), Küttel (5), Castro Alvarez (4), Lier (2), Markovic, Maros (8), Reznicky (1), Martinovic. Peric und Pietrasik verletzt.

Zeitstrafen: 2 / 5

Schaffhausen24, Originalmeldung Andreas Joas