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14.11.2025

Fasnacht, die fünfte Jahreszeit

Sandra Pfister schreibt über den Winterblues.
Sandra Pfister schreibt über den Winterblues. Bild: zVg.
Obwohl ich überhaupt nicht fasnachtsverrückt bin, komme ich an diesem Datum fast nicht an einem Fasnachtsbericht vorbei. Die Fasnacht ist die närrische Zeit vor der 40-tägigen Fastenzeit, die mit dem Aschermittwoch beginnt. Der Name leitet sich von «Fasten-Nacht» ab, der Nacht vor dem Fasten.

Ursprung und Bedeutung

Die Fasnacht markiert die letzte Gelegenheit, vor der Fastenzeit noch einmal ausgelassen zu feiern und zu essen, bevor eine Phase des Verzichtes einsetzt. Traditionsgemäss beginnt die Fasnachtszeit am 11. November um 11.11 Uhr. Die Zahl Elf gilt als Narrenzahl und steht für Sünde und Masslosigkeit was den Ursprung des Karnevals erklären könnte, der nach einer Fastenzeit gefeiert wird. Früher galt die Fasnacht als gottlos und teuflisch. Man verkleidete sich aus Protest gegenüber der Kirche als Teufel oder Narr. Heute sind auch andere Figuren wie Tiere oder Wilde Männer Teil der Maskerade.

Warum beginnt die Fasnachtszeit am 11. November?

Im Jahr 1918 endeten an diesem Tag die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs mit der Unterzeichnung der Waffenstillstandserklärung. In vielen Ländern wird der 11. November daher in Erinnerung an die Gefallenen als Gedenk- oder Feiertag begangen.

Fasnacht in der Schweiz

In der Schweiz ist die Fasnacht eine wichtige Tradition mit vielen regionalen Bräuchen. Die Basler Fasnacht ist die grösste der Schweiz und gehört zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Sie beginnt am Montag nach Aschermittwoch um vier Uhr morgens mit dem Morgestraich, dauert exakt 72 Stunden und endet am Donnerstagmorgen wiederum um vier Uhr mit dem Ändstraich.
Die Luzerner Fasnacht beginnt traditionell mit der Tagwache: Um fünf Uhr morgens fängt das Volksfest in der Altstadt an. Die Fasnacht startet am Schmutzigen Donnerstag («Schmotzige Donnschtig», «SchmuDo»), dem Donnerstag vor dem Rosenmontag («Güdismäntig»).
Die Zürcher Fasnacht, bekannt als ZüriCarneval, ist ein dreitägiges Fest mit Paraden, Guggenmusik, Jazz und einem farbenprächtigen Kinder-Carneval. Der Höhepunkt ist die grosse Carneval-Parade, die traditionell entlang der Limmat stattfindet.

Die Zürcher Fasnacht hat eine über 100-jährige Tradition und verwandelt die Stadt in ein buntes Spektakel mit Kostümen, Musik und Feiern für alle Altersgruppen. Von grosser Bedeutung ist die Fasnacht ausserdem in katholischen Städten wie Luzern, Zug, Bellinzona und Chur.

Bräuche und Aktivitäten

Verkleidete und maskierte Menschen, die sogenannten «Gecken» oder «Narren», sind zentrale Figuren der Fasnacht. Zahlreiche Umzüge und Veranstaltungen mit fasnächtlichen Themen sind Teil des Festes. Besondere Blaskapellen, die «Guggenmusik», sorgen für eine feierliche und ausgelassene Stimmung.

Möglicherweise hat die Fasnacht Wurzeln im alten römischen Saturnalienfest, bei dem die Ordnung der Dinge umgekehrt und Sklaven für kurze Zeit Herrscher waren.

In der Fasnacht wird alles gemacht, was während der Fastenzeit «verboten» ist: Fleisch, Fett und Eier essen, Alkohol trinken und auch Sex. Das kommt aus dem Mittelalter, als die Fastenzeit viel strenger eingehalten wurde als heute. Die Menschen mussten deshalb all ihre Vorräte aufbrauchen.

Ende der Fasnacht

Nach der Fasnacht beginnt der Aschermittwoch, der den Beginn der christlichen Fastenzeit markiert, in der gefastet und auf Ausschweifungen verzichtet wird. Dieser Tag ist das Ende der fröhlichen Feierlichkeiten; in einigen Regionen werden symbolische Handlungen wie die Verbrennung einer Strohpuppe durchgeführt, um die närrische Zeit zu beenden und die Umkehr zu Gott zu verdeutlichen.

Da ich wie bereits erwähnt, kein Fasnachtsfan bin, gibt es für mich auch keine Fastenzeit, oder?

Schaffhausen24, Originalmeldung Schaffhauser Bauern
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