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Kultur
25.03.2021

Regionale Kunst aus dem Chläggi im Naturpark

Ramona Kaisers handgemachte Holzschalen in natürlich hergestellten Farben.
Ramona Kaisers handgemachte Holzschalen in natürlich hergestellten Farben. Bild: zVg.
Der «Bock» stellt als Medienpartner zwei Kunstschaffende vor, die am Pfingstsamstag ihre Werke im Rahmen der Tage der offenen Künstlerateliers, ausstellen.

An den Tagen der offenen Künstlerateliers vom 22. bis 24 Mai wird der Regionale Naturpark Schaffhausen zu einer grossen Galerie. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler stellen in Einzel- oder Sammelausstellungen ihre Werke aus. Alles von Holzarbeiten über Recycling-Kunst und Töpferei bis hin zu Acryl-und Ölmalerei. Neu werden, basiert auf Rückmeldung vergangener Jahre, die Tage der offenen Künstlerateliers in diesem Jahr in drei Tage und in Subregionen aufgeteilt.

Handgemachte Holzschale

Die Kunsthandwerkerin Ramona Kaiser stellt zum zweiten Mal am Tage der offenen Künstlerateliers aus. «Ich musste nicht lange überlegen. Ich habe sofort wieder
zugesagt.» Zusammen mit ihrem Mann, Simon Halter, lernte sie in Brienz den Beruf des Holzbildhauers. «Wir haben uns in der Ausbildung kennen und lieben gelernt. Und nun arbeiten wir auch mit dem, was wir lieben», so die Holzbildhauerin. Nach der Ausbildung in Brienz war Bülach für 15 Jahre ihr Wohnssitz und nun ist die Kunsthandwerkerin seit 13 Jahren in Wilchingen zu Hause «Von hier kommt meine Inspiration. Die Natur um mich, die Menschen, manchmal auch die alltäglichsten Sachen und wo immer es geht, arbeite ich mit Material und Menschen aus der Region», erzählt Ramona Kaiser. Am Pfingstsamstag stellt die Kunsthandwerkerin im Regionalen Naturpark Schaffhausen, nach dem Motto «zurück zur Natur», Alltagsgegenstände aus. «Wie kann ich Holz im Alltag verwenden. Wie wäre es wieder, aus einem Teller aus Holz zu essen oder den Kaffee und Tee aus einer hölzernen Tasse zu trinken? Ich möchte Altes neu schaffen, aber bunter und anders. Es macht Spass mit Holz zu arbeiten, seinen Geruch einzuatmen und seine Wärme zu spüren», so die Wilchingerin. Mit ihrem Handwerk möchte sie zeigen was alles mit Holz machbar ist, denn es ist ein vielfältiges Material. Auch die Lasierungen ihrer Handwerke werden aus Naturmaterialen hergestellt. Bevor der Kunststoff und damit auch die vielen Farben auf Acryl, Kunstharz und Lösungsmitteln entdeckt wurden, gab es schon Möglichkeiten Holz zu behandeln. «Da mich in den letzten Jahren die Qualität der verschiedenen Behandlungsmethoden nicht mehr zufrieden gestellt hat, bin ich auf die Suche gegangen. Dabei habe ich gelernt, wie früher mit Milchfarben und Leinöl ganz ohne Lösungsmittel und Mineralöl, wunderschöne Effekte erzielt werden können – mit farbigen Erden, Kalk, Kasein und Wasser. Es braucht nur Alles etwas mehr Zeit», erklärt Ramona Kaiser. Als Kunsthandwerkerin steht für sie das Handwerk im Vordergrund. «Die Kunst in meinem Beruf ist es die Idee im Kopf ins Holz umzusetzen und überhaupt immer Freude daran zu haben was ich mache und diese dann auch weitergeben zu können.»

Weben wie früher

Die Künstlerin Esther Schick aus Osterfingen machte ihre Ausbildung an der Kunsthochschule Zürich und in Stockholm. Heute ist Esther Schick Textilentwerferin und lässt auf ihren Webstühlen und Webrahmen, in allen möglichen Farben der Natur und auch Farben aus dem Alltag, Sitzkissen, Halstücher, Teppiche und Tisch- und Tuchläufer entstehen. Die Weberin gibt am Pfingstsamstag, an den Tage der offenen Künstlerateliers, zum zweiten Mal im Regionalen Naturpark Schaffhausen, einen Anblick auf ihres Handwerk. Das Verwenden von Naturmaterialen ist ihr wichtig und somit variieren ihre Handwerke in Materialen wie Wolle, Leinen, Baumwolle und Mohair. «Die Freude und Faszination des herstellens von Stoffen, von der Idee bis zur möglichst genauen Umsetzung motiviert mich», so Esther Schick. Mit dieser Freude möchte sie auch andere zum eigenen Schaffen anregen. Am Pfingstsamstag gibt sie Besucherinnen und Besuchern, den Einblick in ein fast vergessenes Handwerk und dessen vielfältigen Varianten. Die in Zürich aufgewachsene Weberin, sieht heute die Region Schaffhausen als Inspirationsquelle. Der Umzug nach Osterfingen ermöglichte es für Esther Schick durch die Verschaffung eines erweiterten, das Weben weiter auszuüben. «Durch die Natur in der Region habe ich die nötige Ruhe für die Zulassung von Inspirationen und es verhilft mir zur Konzentration», erzählt Esther Schick. So entsteht Gewebe und es gelingt ihr die nötige Perfektion.

Märta Strömstedt, Schaffhausen24