Angrenzend an einen idyllischen Reitstall in Barzheim oberhalb von Thayngen sieht es aus wie auf einem typischen, gepflegten Landwirtschaftsbetrieb im Kanton Schaffhausen. Hinter einer Tür, die vor einigen Jahren noch zu einem Kuhstall führte, später ein Ort für Mutterschweine war, ist heute aber auch die Wursterei von Roman Rühli zu finden. Vor fünf Jahren begann er, den früheren Stall in einen Hygienebereich umzubauen. Seit etwa zwei Jahren produziert er dort regelmässig Wurst- und Fleischdelikatessen für die Familie, Freunde und Bekannte.
Ausbildung nicht umsonst absolviert
Der 29-Jährige lernte das Wursten während seiner Lehrausbildung zum Fleischfachmann in der Metzgerei Bührer in Thayngen. Später zog es ihn beruflich nach Luzern, und er absolvierte vor einigen Jahren die Ausbildung zum Polizisten. Bis letztes Jahr arbeitete er bei der Schaffhauser Polizei, bevor es ihn zur Firma Schaumann zog, welche hauptsächlich Mineral- und Wirkstoffe sowie Siliermittel für die Tierernährung produziert. Dort arbeitet er heute in einem 100-Prozent-Pensum und lässt sich zum Fachspezialisten ausbilden.
«Bei der Polizei habe ich gemerkt, dass die Arbeit mehrheitlich aufgrund von einem Rapport sichtbar gemacht wird, aber es sonst nichts Handfestes vorzuweisen gibt. Mit handfester Arbeit bin ich jedoch auf dem Hof meiner Eltern aufgewachsen», erklärt Roman Rühli. Dies war einer von vielen Gründen, weshalb er sich wieder der Wursterei zuwandte. «Ich wollte die Ausbildung nicht umsonst gemacht haben.» Schon während seiner Lehr- und Wanderjahre erachtete er das Produzieren von Würsten und Delikatessen als interessantesten Part bei der Metzgerarbeit. «Ich kann dabei kreativ sein, ich bin in direkter Verbindung zwischen Rohmaterialgewinnung sowie der Kundschaft und habe das Glück meines eigenen Schaffens somit in den eigenen Händen», erklärt der Thaynger. Das Herstellen und Kreieren von Würsten ist momentan noch ein Hobby, dem er neben seiner beruflichen Tätigkeit nachgeht.