Das Gefühl von Einsamkeit entwickelt sich oft gemeinsam mit dem Altern. Die Betroffenen ziehen sich in vielen Fällen zurück und thematisieren ihre Anliegen nicht. Von der Aussenwelt wird das Problem somit nur selten wahrgenommen, und bei den Leidenden kann es verheerende Auswirkungen haben. Studien zeigen, dass Einsamkeit sogar zu vermehrten gesundheitlichen Problemen führt, und auch zu einem früheren Tod.
Ursachen von Vereinsamung
In der Hochaltrigkeit verlieren immer mehr Personen ihre Nahestehenden: Die eigenen Kinder sind erwachsen oder einige haben gar keine Angehörige, die einem beistehen können. Eine eingeschränkte Mobilität, die kein aktives Leben mehr ermöglicht, und Erkrankungen, beispielsweise Demenz, können einen sozialen Rückzug verursachen. Bezugspersonen wie Angehörige oder Hilfsorganisationen sind in dieser Situation für Betroffene wichtige Ansprechpartner. Falls Angehörige weiter entfernt wohnen, können sie in Absprache mit den Betroffenen soziale Kontakte organisieren (siehe Infokasten). Wer die Möglichkeit nicht hat, Angehörige um Hilfe zu bitten, steht in der Stadt Schaffhausen die «Koordinationsstelle Alter» zur Verfügung. «Für eine unverbindliche Beratung können die Leute vorbeikommen oder einen Hausbesuch beauftragen», sagt Lotti Winzeler, Leiterin der Koordinationsstelle Alter. Die Sozialberatung der Pro Senectute ist eine weitere Beratungsstelle, die Menschen berät, die sich einsam fühlen. Sie steht allen Menschen ab 65 plus im Kanton Schaffhausen kostenlos zur Verfügung. Die Gemeinden und die Stadt Schaffhausen fördern Projekte, um die Lebensqualität der älteren Menschen zu unterstützen. So zum Beispiel im Quartier Breite in Schaffhausen. Initiative Seniorinnen und Senioren haben mit der Unterstützung der Stadt Schaffhausen eine digitale Plattform erstellt, auf welcher Kontakte aufgebaut, gepflegt und gemeinsame Aktivitäten geplant werden können.
Einsamkeit verhindern
Wenn Betroffene bereit sind, Hilfe anzunehmen und die Einsamkeit thematisieren, ist die Gefahr zu vereinsamen gering. «Im Alter, wenn die Mobilität nachlässt, ist ein tragendes soziales Netzwerk sehr wichtig und trägt zu einer guten Lebensqualität bei. Es geht nicht darum, mit der Einsamkeit umzugehen, sondern den Betroffenen aufzuzeigen, was sie dagegen unternehmen können», so Lotti Winzeler.