Lässig und souverän empfängt Francis Batali zum Interview in seinem Atelier an der Baumgartenstrasse in Schaffhausen. An der einen Wand prangt ein grosses Graffiti, das zum Stil seiner Mode passt: Bequem und hip. Erst diesen April hat er seinen eigenen Showroom, wie er ihn nennt, im Kammgarn-West-Gebäude eingerichtet. Dort verkauft er Shirts, Hoodies, Caps und mehr. Sein Markenzeichen: Das grosse W mit den drei Kronen.
Das steckt hinter dem Brand
«Nein, William ist nicht mein zweiter Vorname», klärt Francis Batali gleich zu Beginn des Gesprächs auf. Der Name habe ihm einfach schon lange gefallen. Die Kronen auf der William-Mode symbolisieren, dass es sich um etwas edlere Streetwear, oder auch Alltagskleidung, handelt. «Inspiriert haben mich die drei Kronen auf dem Hockeyshirt der schwedischen Nationalmannschaft», so der 38-Jährige. Die meisten William-Shirts sind oversize, also bewusst zu gross geschnitten. Ganz nach dem Motto «wear different – stay different» (Deutsch: trage anders – bleibe anders) ist Francis Batali wichtig, dass William eine Marke für Menschen ist, die zu sich selbst stehen. «Egal welche Herkunft oder was für eine Figur, Leute die William tragen, sollen sich abheben», so der Label-Gründer.
Style für den guten Zweck
Wer einen William-Hoodie in der Hand hat, merkt schnell: Die Kleidung ist schwer, ein Hoodie wiegt gut 1,2 Kilogramm. «Diese hohe Grammatur (Quadratmetergewicht) von etwa 540 Gramm bei den Hoodies und 240 Gramm bei den T-Shirts spricht für eine hohe Qualität», erklärt er. Normale Shirts hätten etwa eine Grammatur von 140 bis 160 Gramm.
Neben Hoodies umfasst das Sortiment T-Shirts, lange und kurze Trainerhosen, einen Windstopper und Caps. Francis Batali produziert jeweils 200 Exemplare pro Produkt, dann ist die Serie ausverkauft. Bedeutend ist für den Unternehmer, wo seine Mode produziert wird. «Bei mir kommt alles aus Europa», so der 38-Jährige. Die neuste Pastell-Kollektion werde in Portugal produziert. «Mir ist wichtig, dass es keine billige Bangladesch-Ware ist, bei der Kinderarbeit Standard ist.»
Diese Philosophie spiegelt sich in einem zweiten Punkt wieder: Francis Batali spendet 20 Prozent seines Gewinns für einen wohltätigen Zweck. Und nicht irgendeinen wohltätigen Zweck, sondern ein Waisenhaus in Togo, das seine Mutter aus eigener Initiative aufgebaut hat. Beide Elternteile sind aus Togo, aufgewachsen ist Francis Batali aber in Stein am Rhein, heute lebt er in Schaffhausen. «Dann, vor 14 Jahren, entschied meine Mutter zurück nach Togo zu gehen», so Francis Batali. Fortan unterstützten er und seine Geschwister ihre Mutter in dem Projekt. «Und ich wusste von Anfang an: Wenn ich Geld mit Kleidern verdiene, bekommt sie einen Teil davon» Heute leben 18 Kinder in dem Waisenhaus, Francis Batali war zuletzt 2020 vor Ort: «Mir ist es wichtig, der Gesellschaft etwas zu geben. Wenn jede und jeder etwas Gutes tut, können wir zusammen sehr viel erreichen.»