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19.07.2021

Es ist die Zeit der Herbstgrasmilben

Barbara Gonçalves gibt Tipps in der monatlich erscheinenden Kolumne von der Tierklinik Rhenus.
Barbara Gonçalves gibt Tipps in der monatlich erscheinenden Kolumne von der Tierklinik Rhenus. Bild: zVg.
Spätsommerzeit ist Herbstgrasmilbenzeit! Im schlimmsten Fall entwickelt die Katze eine hochgradige Allergie mit Ekzemen am ganzen Körper.

Spätsommer – Ihre Katze findet keine Ruhe mehr, kratzt und leckt sich, ist «hässig». Es ist Herbstgrasmilbenzeit! Im schlimmsten Fall entwickelt die Katze eine hochgradige Allergie mit Ekzemen am ganzen Körper.

Was ist eine Herbstgrasmilbe? Sie gehört – wie auch die Zecken – zu den Spinnentieren und hat ausgewachsen acht Beine. Sie ist eine Bodenbewohnerin und lebt rein vegetarisch. Anders die sechsbeinige orangefarbene Larve der Milbe, welche parasitär Kleinsäuger, Katzen, Hunde und Menschen befällt, um auf ihnen Körpersekrete zu saugen. Für die Mahlzeit werden vor allem Stellen mit dünner Haut bevorzugt; Zwischenzehenhaut, Ellbogenbeuge, Ohrenfalte, Nabelregion, Zitzenhof, Schwanzspitze. Sie folgen dem Licht und sammeln sich vor allem an Grashalmen in Wiesen und Gärten. 

Die typische Lokalisation der kleinen orangen blütenstaubähnlichen Auflagerungen und die passende Jahreszeit (Juli bis Oktober) ermöglicht meist die Diagnose. Als Vorbeugung ist es von Vorteil, den Rasen im Garten regelmässig zu mähen und die Hunde nicht durch hohes Gras streifen zu lassen (hilft auch gegen Zecken). Den Rasenschnitt nicht im Garten liegen lassen. Solange kein Juckreiz besteht, ist eine Behandlung nicht notwendig, da die Milben-Larven sonst keine Schadwirkung bewirken. Sie verlassen das Tier nach ihrer Mahlzeit nach spätestens 36 Stunden wieder. Zeigt das Tier aber starken Juckreiz und Hautveränderungen, muss man es therapieren. Da die Allergie auch nach der Entfernung der Larven noch weiterbesteht, muss genügend lange behandelt werden. Prophylaktisch können Antiparasitika gegen den Larvenbefall eingesetzt werden. Bei lokalen Symptomen helfen entzündungshemmende und juckreizstillende Medikamente und Salben.  Bei hochempfindlichen Tieren mit ausgedehnten Läsionen hilft nur eine zusätzliche Behandlung mit systemisch wirkenden Medikamenten gegen die Allergie. Die gereizte und von den winzigen Larven gepiesackte Katze wird es Ihnen danken!

Schaffhausen24