«Wenn ihr eine einheitliche Kleidung wollt, müsst ihr das eben selbst in die Hand nehmen», hiess es. Zoé Werner liess sich das nicht zweimal sagen und begann im Frühling 2023 mit dem Projekt «Merchandise», was dem deutschen Wort «Werbeartikel» am nächsten kommt. Mit der Hilfe ihrer Kolleginnen Annika Spichiger, Jacqueline Landert und Flavia Ernst machte sie sich ans Finden eines Unternehmens, welches den hohen Ansprüchen nach nachhaltiger Produktion gerecht wird. Fündig wurden sie bei der deutschen Firma Cantana. Die Kleidung besteht aus fair gehandelten, nachhaltigen Bio-Produkten und zudem können die Textilien mit eigenem Design bedruckt werden. Auf den Bestellkatalog kamen fünf Produkte: ein Kapuzenpullover, zwei Versionen an T-Shirts, eine Jogginghose, ein Fischerhut und eine Tragetasche. Als Aufdrucke wurde einerseits das bereits vorhandene Logo der Jungen Kirche Klettgau gewählt, andererseits wird auf jedes Kleidungsstück ein Menschenfischer-Logo gedruckt, welches sich auf den Bibelvers Matthäus 4,19 bezieht. Weiter gibt es spezifische Designs, die auf dem Rücken der Oberteile, auf dem Fischerhut oder auf der Tasche aufgedruckt werden.
Förderung der Zugehörigkeit
«Unser Ziel war es, die Zugehörigkeit zu unserer Kirche zu zeigen und die Zusammengehörigkeit zu fördern», sagt Zoé Werner. So viele junge Menschen seien in verschiedensten Formen bei der Jungen Kirche Klettgau tätig, man erkenne sie nach aussen hin aber nicht. «Indem jeder von uns das gleiche Outfit trägt, können wir uns untereinander vernetzen, wir spüren ein Gemeinschaftsgefühl, man erkennt sich von weitem auf der Strasse.» Und man schafft Sichtbarkeit in der Gesellschaft. Über 40 Personen haben Kleidung bestellt, die Jüngsten davon 16, die ältesten 60 Jahre alt. «Mit so vielen Bestellungen hatten wir gar nicht gerechnet», sagt Zoe Werner. Aufgrund einiger Verzögerungen sind die Textilien erst diesen Januar in der Schweiz eingetroffen.
Grosse Modeshow in Gächlingen
Am vergangenen Sonntag wurden die Kleidungsstücke nun im Gemeindehaussaal in Gächlingen an einem gebührenden Fest mit einer waschechten Mode-Show präsentiert und die Bestellungen verteilt. Es gab zunächst einen Apéro, bevor die Neuheiten von Mitgliedern der Jungen Kirche auf einer Art Laufsteg den Anwesenden präsentiert wurden. Zoé Werner erzählte dankbar vom nun umgesetzten Projekt und Thomas Nohl brachte im Namen der Kantonalkirche Schaffhausen liebe Grüsse mit und ermutigte die Junge Kirche Klettgau, weiter auf so erfrischende Art Kirche zu leben.
Neue Kleidung in Aussicht
Geht es nun mit dem Kleidungsprojekt weiter? Laut Zoé Werner seien die meisten der Interessierten jetzt ausgestattet, aber es gab einige, die bereits bei der Bestellung angekreuzt hätten, dass sie sich zu einem späteren Zeitpunkt für neue Kleidung interessieren würden. Auch am Fest selbst konnte man über ein Feedback-Formular neue Ideen für weitere Textilien einbringen. Es ist also nicht auszuschliessen, dass zu einem späteren Zeitpunkt neue Kleidungsstücke entstehen, mit denen sich die jungen Kirchgänger:innen schmücken werden.