Mit einem kleinen Jubiläum durften die Verantwortlichen des First Friday die fünfte Durchführung in Angriff nehmen. Schon länger wurde die Stadt darauf aufmerksam gemacht, dass zum ersten Mal das Schwabentorfest ausgetragen wird. Die vordere Vorstadt bis zur Abmündung in den Schützengraben wurde zu einem geselligen Quartierfest umgestaltet, bei dem alle Betriebe involviert waren. Und kaum fiel der Startschuss zum First Firday, waren die Festbänke praktisch schon bis auf den letzten Platz in Beschlag genommen worden und die Akteure bald am Werk: Mit Jazz, Jodel und Flamenco sowie exklusiven Schwabentorbesichtigungen wurde das Publikum bestens unterhalten.
Raffiniert war die Idee von Christian Preisig, der jeweils seine Dux-Modeläden mit einem roten Teppich verbindet und dieses Mal im bayrischen Trachtengewand die potenzielle Kundschaft gedanklich bereits am nächsten Oktoberfest schwelgen liess, inklusive Leberkäs, süsser Hausmachersenf und Weissbier in seinem kulinarischen Angebot. Da werden wohl noch einige Dirndl und Lederhosen über den Ladentisch gereicht.
Zu Tisch auf dem Herrenacker
Für einen regelrechten Ansturm sorgte insbesondere die Tavolata auf dem Herrenacker, dessen Interessensgemeinschaft ein grosser Wurf gelang. Über das gesamte Boulevard wurde eine riesige Tischreihe gebildet mit rund 50 Sitzplätzen, die teilweise nicht ausreichten, sodass die Gäste zwischendurch auch auf die umliegenden Sitzgelegenheiten zurückgreifen mussten. Teilgenommen an dieser übergreifenden Kooperation hatten nebst dem umliegenden Gastrogewerbe mit Meetingpoint, Hopfenstube, Frieden, Gastro Vibez, welches das Theaterrestaurant betreibt, auch sich die an der Tanne befindenden Bành Me und Wein Treffpunkt. Mit einer gemeinsamen Speisekarte sorgten die Betriebe für kulinarische Zufriedenheit bei den Gästen. Apropos Tanne: Der Durchgangsverkehr in dieser Gasse erinnerte fast an Stars in Town-Zeiten, denn mit der beliebten Weindegustation, die Konstantin Schmidt jeweils mit musikalischer Begleitung durchführt, sorgte ebenfalls für ein grosses Aufkommen. Mittendrin Singer-Songwriterin Luna Mando aus Paris, die durch ihre sphärischen Klängen volle Aufmerksamkeit erhielt und den Zuhörenden magische Moment bescherte.
Schoggitaler-Invasion
Interessant zu beobachten war auch, dass der von der Sasag ausgestellte K.I.T.T. weniger die Kids in Staunen versetzte, sondern viel eher die Generation X, die mit Knight Rider aufwuchs. Ohne Michael Knight, dafür mit der originalgetreuen Synchronstimme von Gottfried Kramer, posierte manch einer neben dem schwarzen, intelligenten Pontiac. Auch beim Schaffhauserland Tourismus herrschte gute Stimmung. Dazu beigetragen hatte Regina Brury, die das Publikum mit ihrer Musik beglückte. Vor dem St. Johann waren die Macher der Chiesgrueb-Party zu Werk, derweil nebenan die Blasmusikschule Reiat diverse Instrumente zum Ausprobieren ausstellte. Auffallend war zudem, dass viele Politikerinnen Präsenz markierten und sich aktiv mit der Bevölkerung austauschte. Und mittendrin schwirrte nahezu die gesamte Jugendabteilung des jubilaren Schwimmclub Schaffhausen durch die Stadt und liess es mit der Spendenaktion anständig klingeln. Die Schaffhauser:innen gingen mit gefühlt fünf Schoggitaler nach Hause. Allerdings war von Nachhause gehen nicht die geringste Spur zu sehen, denn die Festlichkeiten erstreckten sich via Orient, Cuba Club, Faccani, bis in die Unterstadt – teils bis spät in die Nacht hinein.