Home Region Sport Schweiz/Ausland Magazin Agenda
Kultur
05.08.2025
05.08.2025 19:33 Uhr

«Wir wollen versuchen, uns selbst zu sein»

Das Künstlerkollektiv 2kmafia tritt am 7. August, um 21 Uhr auf der Talentstage auf dem Fronwagplatz auf.
Das Künstlerkollektiv 2kmafia tritt am 7. August, um 21 Uhr auf der Talentstage auf dem Fronwagplatz auf. Bild: zVg.
Aus Alltagssituationen entstanden Songtexte und diese bringt das Rapkollektiv 2kmafia nun auf die Bühnen. Auch auf der Talentstage am Stars in Town.

Die Schweiz ist im Festivalsommer angekommen: von lauen Sommernächten unter freiem Himmel bis zu tanzenden Menschen vor aufwendigen Bühnenbildern. Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt bringen ihre Hits in die Schweizer Täler, Städte und Bergregionen – sei es am OpenAir St. Gallen Ende Juni, mitten im Val Lumnezia oder in der Munotstadt am Stars in Town. Doch nicht nur die grossen Acts prägen den Festivalsommer. Auch kleinere Künstlerinnen und Künstler aus der Schweizer Musikszene erobern derzeit die Festivalbühnen, darunter auch das Künstlerkollektiv 2kmafia aus St. Gallen. Am 7. August spielen sie auf der Talentstage auf dem Fronwagplatz. Der «Bock» hat mit einem Mitglied gesprochen und nachgefragt, wie es zur Gründung von  2kmafia gekommen ist.

Leidenschaft teilen

«In dieser Konstellation machen wir nun schon seit fünf Jahren gemeinsam Musik», erklärt Gana94, Mitglied des St. Galler Rapkollektivs. «Damals haben wir uns oft im Kulturzentrum FLON in St. Gallen auf Trap-Partys getroffen. Auf der Treppe gegenüber vom FLON haben wir einander kennengelernt und festgestellt, dass uns alle dieselbe Leidenschaft verbindet: das Rappen.» Was mit zufälligen Begegnungen begann, entwickelte sich rasch zu einer festen Gruppe. Aus gemeinsamen Sessions im gemieteten Studio wurde ein eingespieltes Kollektiv. Heute besteht 2kmafia aus fünf jungen Rappern: noah2k, scem, MADFLOW, Gana94 und T-God. Ihre bürgerlichen Namen spielen laut ihnen eine weniger wichtige Rolle, auf der Bühne und in der Öffentlichkeit zählen ihre Künstlernamen.

Doch 2kmafia ist mehr als nur die fünf am Mikrofon: Zum festen Team gehören auch DJ moneymax, Tontechniker Easthouse sowie ein dreiköpfiges Kamera- und Social-Media-Team. Gemeinsam Musik zu machen, steht für das Künstlerkollektiv im Zentrum, aus purer Freude am Prozess. Dabei betonen sie einen Punkt besonders: «Uns ist es ein Anliegen, dass wir unsere Songs grundsätzlich gemeinsam entwickeln. Trotzdem gibt es Phasen, in denen einzelne von uns an eigenen Projekten arbeiten», erklärt das Bandmitglied. «Auf der Bühne aber treten wir wieder alle zusammen als 2kmafia auf. Das verbindet uns und macht uns aus.

Musik aus dem eigenen Alltag

Ein spezifisches Genre hat das Künstlerkollektiv 2kmafia nicht. «Unserer Musik in ein Genre einzuordnen, finde ich immer schwer. Klar machen wir hauptsächlich Deutschrap und Trap. Aber wir experimentieren auch gerne mit Pop-Elementen oder elektronischen Einflüssen», erklärt Gana94 weiter. Alles in allem könnte sich der Sound dem Deutschen New Wave zuordnen, wie Gana94 erklärt. Einer Stilrichtung des Deutschraps, die durch melancholische Stimmung, sphärische Beats und den Einsatz von Autotune geprägt ist. Worüber sie in ihren Liedern rappen, erklärt er weiter: «Wir wollen versuchen, wir selbst zu sein. In den Songtexten geht es viel um Alltagserlebnisse – also Dinge, die uns in unserem Alltag beschäftigen. Wir ziehen unsere Inspiration aus dem, was wir in St. Gallen erleben.» Dabei bringt jedes Bandmitglied eine gewisse Dynamik mit. «Jeder von uns hat andere Inspirationen und Träume, und dieser Mix, der daraus entsteht, macht unsere Musik schlussendlich aus», so Gana94 .

Auf die Frage, ob sie schon einmal darüber nachgedacht haben, auf Schweizerdeutsch zu rappen, erklärt er, dass dieses Thema immer wieder an sie herangetragen werde. Für die Gruppe sei jedoch klar, Hochdeutsch funktioniert für sie am besten. «Es gibt bereits viele talentierte Künstlerinnen und Künstler, die auf Mundart Musik machen und das ist auch gut so», ergänzt der St. Galler.

Festivalsaison

An das Leben zwischen Bühne und Backstage könnten sich die Mitglieder des Kollektivs durchaus gewöhnen. Von Ort zu Ort zu reisen und vor immer wieder neuem Publikum zu spielen, sei für sie das grösste Highlight der Festivalsaison. «Das OpenAir St. Gallen war für uns ein Heimspiel. Als Rapper, die Möglichkeit zu erhalten, am Frauenfeld aufzutreten, war ein wahr gewordener Traum», so Gana94. «Gerade dort aufzutreten, wo wir früher als Jugendliche im Publikum standen und unsere Idole gefeiert haben, macht es umso besonderer. Aber auch neue Orte zu entdecken, in Regionen zu spielen, in denen wir noch nie waren, ist immer etwas ganz Spezielles. Schaffhausen, wir freuen uns auf euch.»

Salome Zulauf, Schaffhausen24