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Sport
05.08.2025
05.08.2025 13:55 Uhr

Drei Disziplinen, ein Ziel

Am vergangenen Freitag absolvierte Boas Sonderegger seinen ersten Marathon beim Charity Challenge von Peter Bolliger.
Am vergangenen Freitag absolvierte Boas Sonderegger seinen ersten Marathon beim Charity Challenge von Peter Bolliger. Bild: zVg.
Für Boas Sonderegger wird der 10. August zur Premiere – zum ersten Mal stellt er sich der Challenge, den Schaffhauser Triathlon in der Kurzdistanz zu absolvieren. Der 16-Jährige spricht über seine Ambitionen und darüber, wie er sich in den vergangenen Wochen und Monaten auf die grosse Herausforderung vorbereitet hat.

Am Sonntagmorgen, dem 10. August, ist es wieder so weit. Zum 42. Mal fällt der Startschuss für den Schaffhauser Triathlon. Hunderte sportbegeisterte Triathletinnen und Triathleten treten auch dieses Jahr wieder gegeneinander – oder gegen sich selbst – an, in der Hoffnung, eine neue persönliche Bestzeit zu erreichen oder einfach das Triathlon-Feeling einmal live mitzuerleben. Es ist ein Wettkampf gegen die Uhr und die eigenen Grenzen. Mitten im Geschehen wird auch der 16-jährige Boas Sonderegger aus Neftenbach sein. Für ihn ist es das erste Mal, dass er sich dieser Herausforderung stellt. Er startet über die Kurzdistanz – das bedeutet 2,3 Kilometer Schwimmen im Rhein, 39,3 Kilometer Rennradfahren und 9,6 Kilometer Laufen. Seine Leidenschaft für den Ausdauersport hat Boas Sonderegger von klein auf mitbekommen: «Ich bin in einer sehr sportbegeisterten Familie aufgewachsen», erzählt er. «Bis heute unternehme ich mit meiner Schwester sportliche Ausflüge, sei es eine Bodenseeumrundung mit dem Fahrrad oder Wanderungen mit meinen Eltern.»

Herzensprojekt Halbmarathon

Als sich Boas Sonderegger in der dritten Sekundarschule für ein Thema seines Abschlussprojekts entscheiden musste, wählte er eine sportliche Herausforderung. Sein Ziel war es, einen Halbmarathon zu laufen. Ein persönlicher Meilenstein und der Moment, in dem ihm der Ausdauersport endgültig ans Herz wuchs. «Zu dieser Zeit habe ich ein Buch des Triathlon-Weltmeisters Patrick Lange gelesen. Seine Geschichte hat mich unglaublich fasziniert», erzählt der 16-Jährige. Als Vorbild sieht er den Profisportler dennoch nicht: «Mit dem Begriff Vorbild kann ich nicht so viel anfangen, aber es gibt definitiv Menschen, die mich inspirieren, er ist einer davon.» Ein weiterer ist Peter Bolliger, der auf Social Media regelmässig seine sportlichen Challenges dokumentiert. «In den letzten Wochen ist er 26 Marathons durch alle 26 Kantone der Schweiz am Stück gerannt, was ich natürlich mitverfolgt habe», ergänzt der Auszubildende. Aber auch in seinem persönlichen Umfeld findet der 16-Jährige Motivation: «In meinem Freundeskreis sind viele sehr sportlich. Irgendwann war ich plötzlich in einem ihrer WhatsApp-Chats gelandet, dort wird sich gegenseitig gepusht und fleissig über Trainingsdaten diskutiert», erzählt er schmunzelnd.

Übung macht den Meister, oder?

Wer einen Triathlon bestreiten will, muss auch entsprechend dafür trainieren. In den vergangenen Wochen hat Boas Sonderegger vor allem an seiner Grundlagenausdauer gearbeitet – also an langen Einheiten mit niedriger Herzfrequenz. «Ich habe ausserdem darauf geachtet, das Krafttraining nicht zu vernachlässigen, damit ich verletzungsfrei bleibe», führt er weiter aus. Während ihm das Laufen und Radfahren in den Trainingseinheiten recht leichtfielen, hatte er im Wasser mehr zu kämpfen. «Schwimmen ist nicht so meine Stärke, vor allem weil ich selten im offenen Gewässer trainieren konnte», gibt er offen zu. Seine Stärken sieht er dagegen klar auf dem Rennrad und beim Laufen. Ob er sich viel Druck bezüglich seiner sportlichen Performance macht, erklärt Boas Sonderegger: «Klar habe ich gewisse Ambitionen, die ich gerne erreichen möchte, aber ich bin der Meinung, dass zu viel Druck auch nicht gesund ist.» Eine bestimmte Zielzeit hat er sich deshalb nicht vorgenommen. «Mein Ziel ist es, meinen ersten Triathlon gut zu überstehen und ihn zu geniessen. Ich glaube, das ist das Wichtigste.»

Salome Zulauf, Schaffhausen24