Keinen Neuzugang in der Startsieben bot der zwölffache deutsche Meister aus Gummersbach auf und brachte die daraus resultierenden sitzenden Abläufe und Selbstverständlichkeit im eigenen Spiel von Beginn an auf die Platte. Mit einer sehr aggressiven und offensiv verteidigenden Deckung sowie guten Torhütern stellte die Mannschaft von Guðjón Valur Sigurðsson die Kadetten vor einige Probleme. Diese waren ohne ihren angeschlagenen Abwehrchef Zoran Markovic angereist, dafür wurde Silas Müller von den Espoirs in den Kader berufen.
Schnell lag der Schweizer Meister mit 0:3 in Rückstand, ehe der insgesamt achtmal erfolgreiche Luka Maros den Bann nach fünfeinhalb Minuten brach. Im Duell mit einem gut aufeinander abgestimmten und abgezockten Bundesligisten gelang es den Kadetten zu selten, die Abwehr des Gegners in Bewegung zu bringen und damit Räume zu öffnen (11:7/18.). Immer dann, wenn sie mit Tempo kamen, waren sie gefährlich. Im Positionsspiel der Equipe zeigte sich der Gummersbacher Abwehr-Torwart-Verbund jedoch bärenstark.
Missverständnisse und leichte Fehler wurden vom letztjährigen Tabellensiebten der stärksten Liga der Welt eiskalt bestraft, der zur Pause bereits mit 23:14 vorlegte. «Gummersbach war in allen Belangen besser», resümierte Hrvoje Horvat und bemängelte, dass in der Deckung immer ein Schritt gefehlt habe. «Dadurch haben wir keine Unterbrüche geschafft und der VfL ist zu einfachen Wurfchancen und Durchbrüchen gekommen», so der Kadetten-Coach. Das Timing im Offensivspiel passte ebenfalls noch nicht, «aber das ist auch noch nicht zu erwarten», erklärte er zwei Wochen nach dem Trainingsstart.
In der zweiten Halbzeit konnte seine Mannschaft sich etwas befreien und bessere Lösungen gegen einen Kontrahenten finden, der sich bereits in einem anderen Stadium der Vorbereitung befindet. «Das hat man an der Schnelligkeit und im Kontakt gesehen», bilanzierte er und hatte einen «riesigen Unterschied» gesehen. Nach dem Seitenwechsel konnte sein Team das Spiel ausgeglichener gestalten, musste am Ende aber dennoch eine deutliche 29:42-Niederlage hinnehmen. Damit geht es für die Munotstädter am Samstag um 14.45 Uhr gegen Hamburg weiter, das souverän mit 40:33 gegen den norwegischen Meister Kolstad siegreich war. Auch dieses Spiel wird live und kostenlos auf www.twitch.tv/sprungwurftv übertragen.
Kadetten Schaffhausen: Pilipovic, Bergmann; Meister (2), Prince (3), Rikhardsson, Hrachovec (4/3), Küttel (3), Peric (3), Castro Alvarez, Lier (1), Pietrasik, Maros (8), Reznicky (4), Martinovic (2), Müller.