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Kultur
22.09.2025
22.09.2025 16:49 Uhr

300 Jahre in der Zeit zurück

Waschen wie vor 100 Jahren mit Waschbrett und schweren Bügeleisen wurde an der Museumsnacht gezeigt, wie zeitaufwendig und anstrengend die Arbeit einst war.
Waschen wie vor 100 Jahren mit Waschbrett und schweren Bügeleisen wurde an der Museumsnacht gezeigt, wie zeitaufwendig und anstrengend die Arbeit einst war. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
Alte Holzbalken, der Duft von Seife und Kunst an den Wänden– im 300 Jahre alten Haus Kunisberg in Feuerthalen wurde die Vergangenheit lebendig. Am vergangenen Wochenende luden feuerthaler Kunstschaffende zu einer besonderen Zeitreise ein.

Alte Gebäude erzählen Geschichten, sei es durch Fundstücke oder durch Erzählungen, die von Besitzern zu Besitzern weitergegeben werden. Ein solches Haus steht auch an der Uhwieserstrasse in Feuerthalen. In diesem Jahr feiert das Haus namens Kunisberg sein 300-jähriges Jubiläum. Vor 300 Jahren errichtete Obmann Jacob Müller das Wohnhaus inklusive der Wirtschaft zur Sonne. Ab 1840 diente es nur noch als Wohnhaus. 1923 verwandelte Herrmann Nägel den Scheunenteil in einen Laden, mit Verbindung zur Wohnung, das Nägelilädeli, welches bis heute vielen Einheimischen ein Begriff ist. «Durch Recherchen im Staatsarchiv Zürich sind wir zufällig auf die Jahreszahl 1725 gestossen», erzählen Edith und Martin Zulauf, die das Haus 2022 liebevoll restaurierten. Besonders faszinierend ist der alte Weinkeller, den sie wieder instand setzten. Beim Freilegen der Mauern und Böden tauchten spannende Geschichten aus vergangenen Zeiten auf, welche sie der Öffentlichkeit nun zugänglich machen. Zur Museumsnacht Hegau-Schaffhausen verwandelten die Zulaufs das historische Haus in einen lebendigen Ort der Kunst. Vier weitere Kunstschaffende aus Feuerthalen präsentierten ihre Werke. Ihre Tochter Nora Zulauf zeigte drei Porträts, die im Rahmen ihrer Maturarbeit entstanden. Beatrix Schären und Kathrin Studer-Binde zeigten Arbeiten, die von der Natur und vom Alltag inspiriert sind, und Werner Wocher beeindruckte unter anderem mit seinem Modell des alten Dorfkerns von Langwiesen. Die Veranstalter führten zudem durch die Geschichte des Hauses und zeigten, wie früher gewaschen wurde. Denn direkt gegenüber plätschert der Nägelibrunnen, der ebenfalls ein Stück der Hausgeschichte erzählt.

  • Ganz im historischen Stil wuschen Besuchende ihre Wäsche am Nägelibrunnen. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
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  • Nebst Muskelkraft gehörten früher auch Klatsch und Tratsch zum Waschen dazu. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
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  • Beatrix Schären (l.) und Kathrin Studer-Binde präsentierten ihre Kunst, die für beide ein willkommener Ausgleich zum Alltag ist. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
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  • Ursula Schwarb und Beat Brühwiler aus Schaffhausen besuchten den Anlass. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
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  • Edith und Martin Zulauf, die das 300-Jahre-Jubiläum des Haus Kunisberg organisierten, freuten sich über das zahlreiche Publikum. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
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  • Yvonne und Werner Schmidlin vor dem Langwiesen-Modell von Werner Wocher. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
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  • Marlon Mathys probierte das frühere Waschen mit alten Küchentüchern aus und hatte dabei sichtlich Spass. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
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  • Für stimmungsvolle Musik sorgte am Sonntag der Uilleann Pipers Club Schaffhausen mit seinen irischen Melodien. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
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  • Nora Zulauf (Mitte) präsentierte ihre Maturarbeit an der Ausstellung, unterstützt von ihren Freunden Mayeen Frey und Thierry Amsler. Bild: Salome Zulauf, Schaffhausen24
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Salome Zulauf, Schaffhausen24