Schon als kleiner Junge stand der Merishauser Nico Greutmann an der Rennstrecke, fasziniert vom Lärm, vom Tempo, von den Motorrädern. «Seit meinem vierten Lebensjahr mache ich Motocross», erzählt der Motocross-Fahrer. Seither hat er zahlreiche Rennen bestritten und dabei stets einen grossen Traum verfolgt: «Ich habe schon immer davon geträumt, einmal an einer Weltmeisterschaft im Motocross an den Start gehen zu können und mich mit den Weltbesten zu messen. Und nun ist es soweit.»
Nächstes Jahr wird der Merishauser mit dem Schweizer Team MX-Academy Honda powered by Meuwissen Motorsports antreten, eine besondere Ehre für den jungen Fahrer. Die Motocross-Weltmeisterschaft gastiert nächstes Jahr mit der MXGP-Klasse in Frauenfeld, also fast ein Heimrennen für Nico Greutmann, der auch am Start stehen wird.
Der Klassenwechsel
Nebst der Weltmeisterschaft wechselt Nico Greutmann auch die Klasse. Viele Jahre startete er in der MX2-Kategorie mit 250-ccm-Maschinen. Nun wagt er den Schritt in die 450-ccm-Klasse, die Königsklasse des Motocrosssports. Was dabei alles neu auf ihn zukommt, fasst er so zusammen: «Sehr vieles, eigentlich ist alles neu: die Marke, der Hubraum und auch meine Gegner.» Besonders freue er sich darauf, künftig eine Honda zu fahren: «Ich habe bisher nur Gutes gehört.» Bevor der Start in Frauenfeld ansteht, reist Greutmann für die Vorbereitung nach Belgien, um seine Fitness im tiefen Sand auszubauen. Nach einem kurzen Trainingsblock in Spanien, wo der letzte Feinschliff wartet, geht es wieder zurück in die Schweiz, bevor Anfang des nächsten Jahres die Reise in Richtung Weltmeisterschaft beginnt. Nervös ist er im Moment noch nicht: «Das Team hat keine grossen Erwartungen an mich, da es meine Rookie-Saison ist, also meine erste Saison in einer neuen, höheren Klasse. Mein Hauptziel ist es, zuerst einmal anzukommen und mich Schritt für Schritt zu etablieren.» Sein Team gebe ihm viel Vertrauen: «Mein Team von Meuwissen Motorsports gibt mir sehr viele Freiheiten. Egal, was passieren wird, ich weiss, sie stehen zu 100 Prozent hinter mir und unterstützen mich.» Denn die Mitglieder seines Teams sind für Nico Greutmann keine Unbekannten: «Reto Wanner, Teamverantwortlicher bei Meuwissen Motorsports, kennt mich schon seit meiner Kindheit, ähnlich auch bei der Familie Meuwissen. Raf Meuwissen war als niederländischer Motocross-Fahrer für mich eine Zeit lang sogar ein Vorbild.» Was er sich von seiner ersten Solo-WM-Saison erhofft? «Ich wäre schon extrem zufrieden, wenn ich ab Platz 15 liege», sagt Nico Greutmann. Doch ein bisschen träumen darf man ja: «Insgeheim hoffe ich, in die Top 10 fahren zu können. Ich weiss, dass das schwierig wird, dort sind die Besten der Welt unterwegs. Aber mit meinem Team und meinem Trainer im Rücken ist grundsätzlich alles möglich.»